Mutterglück Schambach: Neueröffnung in Babensham.
Rundum zufrieden, in die Natur gegossen, sitze ich mit Cornelia Huber vor ihrem Haus im bayrischen Schambach. Vor über 15 Jahren durfte ich sie als junge und hoch motivierte Praktikantin im Wasserburger Altstadtkindergarten kennenlernen. Heute, auf dem sonnigen Bankerl in ihrem Garten, darf ich mehr über ihr Herzensprojekt „Mutterglück“ erfahren.
Nina Bufalino im Gespräch mit Cornelia Huber.
Nach einem klitzekleinen Blick in Deinen Laden „Mutterglück“ musst Du mich bitte kurz updaten, was in den letzten 15 Jahren passiert ist…
Dann muss ich aber enorm abkürzen, sonst sprengt das hier den Rahmen. Es war nicht so leicht, einen Arbeitsplatz als staatlich anerkannte Kinderpflegerin zu finden und so absolvierte ich eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Im Anschluss ging ich in die Stiftung Attl, dual machte ich im Kinder- und Jugendbereich und in der Heckscher Klinik München eine Fachweiterbildung. Aber, wer rastet, der rostet… und so begab ich mich, mit der bestandenen Fachweiterbildung für Kinder und Jugendpsychiatrie in die Schön Klinik Roseneck. Sodalla, das war jetzt kurz umrissen…. Während der Zeit in der Roseneck wurde ich Mama von zwei süßen Mädels!
Hast Du die Inspiration für Deine Geschäftsidee dem persönlichen Mutterglück mit Alina (4) und der kleinen Paula (2) zu verdanken?
Teils, teils, denn schon damals war es um die Umstandsmode rar gesät…. Da kam schon der erste Gedanke, aber nicht der goldene Funke.
Wann hat es final gefunkt?
Muttertag letztes Jahr! Und weil ich eine Mama bin, die lebt und lacht und manchmal auch auf Stühlen tanzt, feiere ich diesen Tag. Ich habe mal gehört, wenn es dir gut geht, geht es deinen Kindern noch besser. Und so haben wir auf uns Mamas angestoßen!
Zunächst aus einer albernen Laune heraus begannen wir, dem „ungeborenen Kind“ einen Namen zu geben. Weit und breit gab es nichts Besonderes für Mütter oder Schwangere und der Aufschrei, wenn der Postbote kam, entwickelte sich nur manchmal als echtes Glücksgefühl. Die Schwangeren in meinem Umfeld hatten das gleiche Problem: Nichts im Kleiderschrank! Die Idee „Mutterglück“ begann explosiv zu wachsen…
Du verwendest den „selfmade“ Ausdruck der „Jogging-Hosen-Depression“. Was verbirgt sich dahinter?
Der Modeschöpfer Karl Lagerfeld sagte mal: „Wer Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Es würde kein besserer Satz auf die Jogging-Hosen-Depression passen. Natürlich trägt man gerne Jogginghosen und eine Jogginghose oder Leggings gibt einfach das her, was die frisch gebackene Mama erstmal braucht. Sie ist bequem und lässt sich nach schlaflosen Nächten und wenig Zeit für sich easy anziehen. Der Knackpunkt ist, wie lange die Jogginghosen-Variante gewählt wird.
Knack, knack… ich fühle es… los, erzähl bitte!
Ich habe über das Thema gebrütet und eine Menge dazu gelesen. Die Essenz ist schlicht: Lass‘ es dir gut gehen und bleibe dir treu in Situationen, wo man eh schon kurz vor dem Nervenzusammenbruch steht. Mamas, habt keine Angst oder ein schlechtes Gewissen euren Kindern gegenüber, denn Selbstliebe und Selbstfürsorge haben rein gar nichts mit Egoismus zu tun. Auch wenn im gesellschaftlichen Bewusstsein Selbstliebe den Ruf hat, böse, rücksichtslos, größenwahnsinnig zu machen. Aber übertriebene Anpassung und die daraus entstehende Frustration machen aggressiv und wie soll da Empathie für das Gegenüber entstehen? Selbstliebe bewirkt eine realistische Selbsteinschätzung, da dein innerer Kritiker, dieser nörgelnde Pessimist, endlich weniger Gewicht bekommt und ein positiver Selbstwert motiviert Verbesserungen, weil der Blick auf deine Ziele ungetrübt ist… und das alles hilft dabei, um nicht an einer Depression zu erkranken. Und nur eine gesunde und glückliche Mama kann eine gute Mutter sein. Ja, und mehr zu diesem Thema findest du schon bald im „Mutterglück“ und den bald stattfindenden Workshops mit geschultem Fachpersonal.
Wie würdest Du Dich denn als Mama in Worte packen?
„Lass dich nicht unterkriegen – sei frech, wild und wunderbar“, ein Satz von Astrid Lindgren.
Und was eröffnest Du all den anderen Mamas im neuen Laden „Mutterglück“?
Viele wunderbare Sachen. Superschöne und nachhaltig produzierte Kleidung, Körbe, Traumfänger und allerhand Dekoartikel aus Indonesien. Und dann gibt es noch den „SUPER day“. Dieser schafft Möglichkeiten, sich selbst was Gutes zu tun. Da gibt es Workshops mit Hebammen, Stillberatung, Babymassage, Kosmetik, Ernährungsberatung, Schwangerschaftsyoga und so viel mehr. Und wenn ich „mein Laden“ schreiben würde, dann wäre das gelogen. Denn es ist ja schließlich euer Laden!
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