Ein Jahr Corona: ein Theater mit der Sprache
„Zefix Halleluja sog i“: Konrad Estermann 2018 als Engel Aloisius beim Weihnachtstheater vom Trachtenverein Hochries-Samerberg. Foto: Rainer Nitzsche
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Ein Jahr Corona: ein Theater mit der Sprache

Ein Theater ist es seit dem Ausbruch vom Corona-Virus,

… weltweit beherrschen Begriffe in Zusammenhang mit dieser Pandemie die Medien, Nachrichten und Schlagzeilen: Hotspots überall, homeoffice, homeschooling, homeworking, lock- und shutdown, to go, drive in, superspreader oder online-meeting – das ist nur eine kleine Auswahl von Wörtern, die rasch und zahlreich in die Sprachgewohnheiten und in den Medien Einzug gehalten haben und nicht nur, aber besonders intensiv auf dem Samerberg zum Nachdenken angeregt haben.

„Ein Theater ist es, dass wir fast nur noch englische Begriffe hören, so als ab man bei uns dafür keine deutsche oder bairische Bezeichnung mehr finden könnte“ – so Landwirt Konrad Estermann, der als langjähriger Theaterspieler beim Trachtenverein Hochries-Samerberg in Grainbach wegen Corona auf Theaterstück-Studien und gar Auftritte verzichten muss.
Dazu der Landwirt Konrad Estermann mit etwas ernstem Humor: „Jetzt werden wir schon aller Brauchtumsveranstaltungen beraubt, jetzt geben wir auch noch unsere Sprache auf, können wir nicht unsere Wörter wie Zuhause, Arbeit, Abholen, Treffen, Schließen oder Besprechung nutzen? Die Förderung der bayerischen Kultur und Sprache sollte ein wichtiges Thema der Bayerischen Staatsregierung sein und darf nicht allein dem Bayerischen Ministerpräsidenten als amerikanischen Franken überlassen werden“.

Ein weiterer Hinweis gilt der Geschäftswelt, wenn diese mit „Call & Collect“ oder „Click & Buy“ oder „Call & Devilery“ wirbt. „Was sollen denn ältere, nicht der englischen Sprache mächtige Leute kaufen, wenn sie nicht verstehen, was angeboten wird?“ – so eine Frage vom Samerberg mit dem Hinweis, dass mit dieser Sprach-Verschandelung das „Social Distancing“ wohl noch größer wird, weil der Abstand zwischen den Menschen und dem, was sie verstehen auch größer wird.  Anton Hötzelsperger

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