Priens 1. Bürgermeister appeliert an alle: Achten wir gemeinsam darauf, gesund über den Winter zu kommen.
Liebe Leserinnen und Leser,
das Corona-Virus hält unsere Region nach einem fast schon sorglosen Sommer wieder fest in der Hand. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind gerade jetzt in der Advents- und Vorweihnachtszeit für alle sicht- und spürbar. Keine Christkindlmärkte. Keine Weihnachtsfeier im Betrieb oder in den Vereinen. Geschlossene Hotels und Restaurants. Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich.
Angesichts im hohen Bereich verharrender Infektionszahlen auf der einen Seite ein nachvollziehbarer Schritt. Auf der anderen Seite aber auch ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die über den Sommer bewiesen haben, dass sie mit dem Virus umgehen können. Gerade die Betreiber von Restaurants oder die Kulturschaffenden haben penibel ihre Hygienekonzepte umgesetzt.
Und jetzt? Erneut verschlossene Türen und das Gefühl von Wut, Ohnmacht und Enttäuschung bei den Betroffenen. Es wundert mich nicht, dass die kritischen Stimmen zu diesen Maßnahmen mehr und lauter werden. Dies kann ich bis zu einer gewissen Grenze nachvollziehen – dennoch ist es gerade jetzt wichtig, dass wir uns mit einem großen Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme gemeinsam schützen und so dem Virus die Stirn bieten.
Es sind bewegte Zeiten. Zeiten, in denen ausnahmslos wirklich alle von uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt werden. Damit meine ich nicht nur die Existenzängste, mit denen die Menschen plötzlich wieder konfrontiert sind, deren Geschäfte erneut geschlossen wurden oder die erneut in Kurzarbeit gehen müssen, sondern auch die gesellschaftlichen Auswirkungen auf unser Menschsein. Denn was zeichnet uns Menschen letztlich im Vergleich zu anderen Lebewesen aus? Es ist doch gerade unsere starke Abhängigkeit von Kontakten untereinander und zueinander; das gemeinsame Essen mit Freunden, die „Feierabend-Halbe“ mit den Kollegen, die Gespräche mit den Nachbarn oder der gemeinsame Besuch einer Veranstaltung – alles Dinge, die nun wieder für eine Zeit lang nur eingeschränkt oder gar nicht möglich sind. Wir werden lernen müssen, erneut damit umzugehen – auch, wenn uns dies allen sehr schwer fällt.
Erinnern wir uns in diesen Zeiten aber auch daran, was uns Menschen noch auszeichnet. Es sind Attribute wie Mut, Entschlossenheit, Geduld, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Rücksichtnahme.
Ich appelliere an Sie alle: Lassen wir nicht zu, dass diese positiven Eigenschaften nun verdrängt werden. Achten wir gemeinsam darauf, gesund über den Winter zu kommen. Leisten wir unseren Beitrag dazu, bald wieder zu mehr Normalität zurückkehren zu können!
Noch ein ganz pragmatischer Wunsch von mir zum Abschluss: Bitte kaufen Sie Ihre Weihnachtsgeschenke vor Ort und nutzen Sie die zahlreichen To-Go-Angebote der Gastronomie. Denn gerade der Einzelhandel und unsere Wirte sind es, die mit viel Engagement und Herzblut mit ihren Läden, Restaurants und Bars unsere Innenstädte und Plätze gestalten und mit Leben erfüllen. Sorgen wir nun gemeinsam dafür, dass sie dies auch im kommenden Jahr tun können!
Trotz aller Ungewissheit in diesen Tagen wünsche ich Ihnen nun eine schöne Adventszeit, ein
besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Es grüßt Sie ganz herzlich,
Ihr Andreas Friedrich
1. Bürgermeister, Prien