+++ Update +++ Wolf in Sachrang – Antwort vom Bayerischen Landesamt für Umwelt +++ Update +++
Wie berichtet (siehe unten), konnten am vergangenen Sonntag Fotos von Peter Söllner in Sachrang von einem vor Ort und an der Straße befindlichen Wolf gemacht werden. Die Bilder stellte er dem Bayerischen Landesamt in Augsburg für Umwelt zur Verfügung. Dieses antwortete der Redaktion der Samerberger Nachrichten (www.samerbergernachrichten.de) auf die eingesandten Bilder wie folgt:
“Wir können bestätigen, dass es sich bei dem Tier auf den von Ihnen genannten Aufnahmen um einen Wolf handelt (C1-Nachweis). Es ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um den Wolf handelt, der seit Ende Juni in dem Grenzgebiet Traunstein – Rosenheim – Österreich nachgewiesen wird. Nutztierhalter und Verbände wurden informiert. Bereits Anfang Juli wurde in einigen Gemeinden in Traunstein und Rosenheim eine Förderkulisse für Herdenschutzmaterial ausgewiesen”
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Peter Söllner aus Schwabhausen in der Gemeinde Weil traute bei seinem Sonntags-Ausflug zu seinen Schwiegereltern nach Sachrang im Chiemgau seinen Augen nicht als er aus dem Auto schaute und eine Schafsherde betrachtete. Da sah er ein herumstreichendes Tier, das seiner Meinung ein Wolf sein müsste. Darauf entschloss er sich, aus dem Auto ein paar Bilder zu machen und den dortigen Bauern über das Gesehene zu verständigen.
Beim Gespräch mit den Bauersleuten Monika und Peter Pfaffinger erfuhr er von einigen Ereignissen der Vortage, die zu großer Sorge bei den Tierbesitzern und bei der einheimischen Bevölkerung beitragen.
Dazu berichtete Monika Pfaffinger: „Die Mutterkuhherde von Peter Pfaffinger, Simmerl von Mitterleiten, weidet nach der Almzeit auf den Wiesen des ehemaligen Linnerhofes in Sachrang. In der vergangenen Woche kam es zu einem, dem Landwirt unerklärlichen Zwischenfall: Mitten in der Nacht, am Mittwoch, 7. Oktober, um 0.15 Uhr wurde die Familie aus dem Bett geklingelt. Ihre Mutterkuhherde steht in Außerwald, einem Ortsteil kurz vor Aschau, sieben Kilometer von der Weide entfernt. Ein Streifenwagen der Polizei und Berufskollegen konnten die panischen und völlig gestressten Tiere aufhalten und in eine Weide umleiten. Danach folgte in der Nacht der lange Rückmarsch nach Sachrang. Die Flucht und das Zurücktreiben der Rinder auf der Staatsstraße war ein sehr gefährliches Unterfangen. Fünf Stunden später, um 7 Uhr, waren die Tiere wieder ausgebrochen. Diesmal ging es rasant durch den Ort Sachrang, durch den Verkehr, über die Staatsstraße auf dem Wanderweg zum „Geigelstein“. Die Gemeindearbeiter konnten die Tiere von der Straße weglenken, aber an Aufhalten war nicht zu denken. Die Tiere liefen im Galopp, Schaum vorm Mund bis zur „ Brunnebnat“. Dort konnte Sie die Bäuerin mit Müh und Not stoppen“.
Seit letzten Sonntag sind sich die Bauersleute aufgrund der Vorkommnisse und Bilder sicher, dass ein Wolf im Priental und in ihrem Ort unterwegs ist. Die sorgenvollen Gedanken reichen von vorzeitiger Beendigung der Weidesaison bis zu Einzäunungen bis ins Tal. Der Wolf – so Monika Pfaffinger- ist eine große Gefahr für Tiere und Straßenverkehr und damit auch für den Menschen.
Weiters informiert die Familie Pfaffinger: „Die Unruhe unter den Tieren und Tierhaltern ist immens. Die ersten Schafe wurden heute (Montag, 12. Oktober) aus dem Tal gebracht. Der wirtschaftliche Schaden für die Landwirte wird sich summieren, der Nutzen der Weidetiere für die ökologische Vielfalt wird sich minimieren. Berg- und Almbauern sehen sich zunehmend mit Zukunftssorgen konfrontiert. Gerade im oberen Priental gibt es nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe. Die Bauern haben in den letzten Jahren mit dem Sachranger Bergbauernmodell viel für die Landschaft und die Natur bewegt – und jetzt?“ – viele Fragen bleiben offen und werden die Verantwortlichen weiter beschäftigen.
Für Peter Söllner, dem die Bilder vom vermeintlichen Wolf in Sachrang gelangen, ist es wichtig, dass das Thema sachliche Aufmerksamkeit findet. Er hat sich deswegen bereits mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt in Verbindung gesetzt und das Wolf- und Bärensichtungs-Formular ausgefüllt. Anton Hötzelsperger
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