Besuch am Geigelstein bei der Wirtin von der Priener Hütte
Pächterin Monika Becht von der Priener Hütte. Foto: hö
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Besuch am Geigelstein bei der Wirtin von der Priener Hütte

Es geht im wahrsten Sinne wieder aufwärts, wenn man die auf 1.410 Metern hoch gelegene Priener Hütte im Naturschutzgebiet Geigelstein besucht. Die neunwöchige, coronabedingte Zeit der Schließung, während dieser nur die Katze Semi und der Kater Gusti dauerhafte Bewohner waren, ist vorbei. Die schrittweise Wiedereröffnung in Richtung fast normaler Bergfreuden hat mit einem viertägigen Kiosk-Betrieb in guter Abstimmung mit dem Hütten- Eigentümer, der Alpenvereins-Sektion Prien begonnen.

Wie sich das Team um die aus Deisenhofen stammende Pächterin Monika Becht auf die neuen Umstände einstellt, damit den Gästen der Aufenthalt so angenehm wie möglich ermöglicht wird, das konnten wir in diesen ersten Tagen der Garten-Öffnung vor Ort erfahren.
„Entschleunigung soll bei uns auf dem Geigelstein heroben neben Sport und Natur vorrangiges Thema sein“ – mit diesem Grundsatz lässt sich die Pächterin, die im sechsten Jahr auf dem Geigelstein ist und die vorher fünfeinhalb Jahre die immer noch verwaiste Riesenhütte bewirtete nicht aus der Ruhe bringen.

Um den Betrieb ohne Ruhetag am Laufen zu halten, arbeitet das insgesamt achtköpfige Personal im Schichtbetrieb mit wöchentlichem Wechsel und mit Verstärkung am Wochenende. Die Abläufe von der Ankunft bis zum Weggang haben sich den auch im Tal inzwischen üblichen Regeln angepasst, denn der Corona-Virus kennt auch hoch oben auf dem Berg keine Ausnahme. So werden die Besucher am Garteneingang vom Personal abgeholt, über alles, was zu beachten ist, informiert, die Kontaktdaten werden festgehalten alsdann geht es mit einer frisch desinfizierten Speisenkarte zu einem festgelegten Tisch.

Die Sitzordnung ist klar erkennbar, die Tische sind nicht mehr, aber dafür auf einer größeren Freifläche verteilt. Die Speisenkarte gibt auch in diesen Corona-Zeit das her, wofür die Priener Hütte auch vorher schon bekannt war, am meisten gefragt sind an diesem Tag der Kaiserschmarrn und der Krusten-Schweinebraten. „Das Wichtigste ist uns, dass die Gäste ihre Masken mitbringen und diese erst abnehmen, wenn Sie ihren zugewiesenen Platz eingenommen haben“ – diesen dringenden Appell richtet das Personal an jedem Gast und sie bitten auch, dass diese die Information auch kommenden Gästen weitersagen. Sollte mal ein Gast nicht mit Maske ausgerüstet sein, für diesen Notfall hat das Hütten-Team selbst gemachte Ersatz-Masken parat.

Mehr Radler auf dem Berg unterwegs
Auffallend ist, dass die Bergradler mit den ersten Corona-Freizeit-Öffnungen etwas mehr geworden sind als vorher. Einer, der ein paarmal im Jahr auf die Priener Hütte radelt ist der Wasserburger Sven Werk, er schätzt den anspruchsvollen Aufstieg von Sachrang und sagt: „Der Sport ist ein wichtiger Ausgleich zum Büro-Alltag und die Priener Hütte ob ihrer guten Gastlichkeit ist ein lohnendes Ziel, das ich manchmal auch nach der Arbeit zum Feierabend genieße. Die Corona-Vorsichtsmaßnahmen stören dabei in keinster Weise“.

Zu diesen Maßnahmen gehören unter anderem auch, dass im gesamten Garten- und Haus-Gelände eine Einbahn-Regelung festgelegt wurde und dass zum Zahlen nur eine Person je Gruppe ins Haus kommt. „Die Leute reagieren wirklich gelassen, zum Teil sogar noch mit einer Portion Humor“ freut sich die Pächterin. Hüttenwart Herbert Ass, der oft vor Ort ist und viele Maßnahmen mit Monika Becht abgestimmt hat, freut sich auf den regen Betrieb nach Ende der Schließzeit.

Gut drauf sind auch die E-Biker, die sich auf den Weg zur 1925/1926 vom Deutschen Alpenverein erbauten sowie in den sechziger und siebziger Jahren erweiterten Hütte machen. Auch wenn auf dem Berg aus technischen Gründen keine Ladestation vorhanden ist (die nächsten Stationen sind bei der Burgeralm auf Tiroler Seite oder beim Kaiserblick-Stüberl in Sachrang), ist das kein Manko. „Die Radsportler wissen das, sie sind gut informiert, bevor es auf den Berg geht. Das haben wir unter anderem auch den beiden Tourist-Informationen der bestens zusammenarbeitenden Bergsteigerdörfer Aschau-Sachrang und Schleching zu verdanken. Sie haben mit ihrer Arbeit von Anfang an die coronabedingten Änderungen und Neuigkeiten gut unter die Leute gebracht und damit für Ruhe und passendes Bewusstsein gesorgt“. Anton Hötzelsperger

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