Alexandre lebt mit Frau und Kindern in Lyon. Eines Tages erfährt er per Zufall, dass der Priester, von dem er in seiner Pfadfinderzeit missbraucht wurde, immer noch mit Kindern arbeitet.
Er beschließt zu handeln und bekommt bald Unterstützung von zwei weiteren Opfern: François und Emmanuel. Gegenseitig geben sie sich Kraft und kämpfen gemeinsam dafür, das Schweigen, das über ihrem Martyrium liegt, zu brechen. Ihr Widerstand formiert sich und wird zu einer Lawine, die am Ende nicht mehr aufzuhalten ist.
Regie: François Ozon, mit Melvil Poupaud, Denis Ménochet, Swann Arlaud, 137 Min. Die tatsachengetreuen Ereignisse um den Missbrauchsskandal in Lyon hat François Ozon in einem fiktionalen Film verarbeitet. Atemlose Bilder, immer im Wettlauf mit den aktuellen Entwicklungen, verleihen Gelobt sei Gott eine emotionale Wucht, der man sich kaum entziehen kann.
Stilsicher und mitreißend erzählt und ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury auf der Berlinale 2019, ist dieser Film nicht nur eine erschütternde Bestandsaufnahme der Versäumnisse in der katholischen Kirche, sondern auch ein Plädoyer für Mut und Zusammenhalt.
Andrea Hailer, soulkino