Bayern- & Deutschlandnews zum 15. Mai 2019!
Gewalt gegen Mediziner
Mindestens 973 Mal wurden 2018 medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen in Krisengebieten angegriffen. Das ist das Resultat einer internationalen Studie des NGO-Zusammenschlusses Safeguarding Health in Conflict Coalition, dem Ärzte der Welt angehört. Mindestens 167 Gesundheitsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wurden dabei getötet und mindestens 710 verletzt. „Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Personal verstoßen gegen internationales Recht und haben weitreichende Folgen. Kommt eine medizinische Fachkraft ums Leben oder wird vertrieben, kann das den Tod von Hunderten oder gar Tausenden Patient*innen bedeuten. Trotzdem töten staatliche und nicht-staatliche Akteure ungestraft weiter. Das muss endlich aufhören“, sagt François De Keersmaeker, Direktor von Ärzte der Welt Deutschland.
Gewalt gegen Polizisten
Ein 19-jähriger, der im Juni vergangenen Jahres einen Maßkrug auf einen Polizeibeamten geworfen hat, ist von der Jugendkammer des Landgerichts München II zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Polizeipräsident Robert Kopp hat das Urteil als deutliches Signal der Justiz begrüßt: „Ich habe bereits nach der brutalen Tatausführung meine Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass ich auf eine deutliche Bestrafung des Täters durch die Justiz hoffe, um Polizeibeamte besser vor solchen Gewaltausbrüchen zu schützen. Mit der hohen Freiheitsstrafe ist ein deutliches Signal verknüpft, dass der Rechtsstaat mit Entschlossenheit und Konsequenz auf Gewalttaten gegen Polizeibeamte reagiert“, so Kopp. Repression sei in diesem sowie in vergleichbaren Fällen „gelebte Prävention“. Denn: „Aggression und tätliche Angriffe gegen Einsatz- und Rettungskräfte sind und müssen in unserer Gesellschaft ein ‚no go’ sein! Egal ob sich die Gewalttätigkeiten gegen Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter oder andere Helfer richten!“ Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kam es im Jahr 2018 zu einem historischen Höchststand mit 705 Delikten, bei denen Polizeibeamte einem hohen Aggressions- und Gewaltpotential ausgesetzt waren.
Polizei an Belastungsgrenze
32 Blockabfertigungen in diesem Jahr mit kilometerlangen Staus auf den Autobahnen in der Region – die Arbeitsbelastung an diesen Tagen ist für die Verkehrspolizeiinspektion Raubling kaum mehr zu bewältigen. „An Spitzentagen haben wir allein wegen der Blockabfertigung bis zu 100 Polizeibeamte im Einsatz. Wir haben noch andere Aufgaben, und deshalb überlegen wir uns ernsthaft, unsere Einsätze hier zurückzufahren“, sagt der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Raubling, Polizeidirektor Peter Böttinger, der Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig. Die CSU-Wahlkreisabgeordnete war einen Vormittag lang im Streifenwagen bei den Einsätzen der Polizei dabei. Ihre Bilanz: „Die LKWs stauten sich bis hinter Bad Aibling zurück. In drei Stunden waren über 20 Beamte im Einsatz, um Staus abzusichern, links überholende LKWs rauszuziehen und den Verkehr besonders am Inntaldreieck zu regeln. Das ist eine erhebliche Belastung. Auf österreichischer Seite stehen dort, wo der Verkehr gedrosselt wird, nur zwei Beamte und zählen die LKW. Unser Ziel muss deshalb sein, von diesen Maßnahmen wieder wegzukommen. Die Blockabfertigung hat mit guter Nachbarschaft nicht mehr viel zu tun.“
Neue Profile erschweren Jobsuche
Für Arbeitnehmer wird es immer schwieriger, einen neuen Job zu finden, der zu ihnen passt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Personaldienstleisters Robert Half. „Dieses Problem geht in der Diskussion um den Fachkräftemangel und die Schwierigkeiten von Arbeitgebern bei der Stellenbesetzung völlig unter“, beklagt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half. „Wenn wir dieser Problematik mehr Aufmerksamkeit widmen, können wir die Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen verbessern“, so Hennige. Hauptgrund: Durch die digitale Transformation verändert sich der Arbeitsmarkt stark. Viele neue Berufe entstehen, deren Profile und Anforderungen oft noch unklar sind und sich rasch verändern. So falle es vielen Arbeitnehmern schwer, passende Stellen zu finden und im Bewerbungsprozess zu überzeugen. Überdies passen auch die Erwartungen an das Gehalt und die Rahmenbedingungen oft nicht zu den Vorstellungen der Arbeitnehmer. Deshalb betont Hennige: „Wer den Job wechseln will, sollte kritisch hinterfragen, was den passenden Job für ihn persönlich ausmacht und an welchen Stellen man zu Kompromissen bereit wäre.“
Wenig Dynamik im Chemiegeschäft
Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld mit schwachem Wachstum ins Jahr 2019 gestartet. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat. Die Produktion in Deutschlands drittgrößter Industriebranche legte demnach im ersten Quartal im Vergleich zum Schlussquartal 2018 etwas zu. Auch die Kapazitätsauslastung der Anlagen verbesserte sich leicht. Die Preise für Chemieprodukte gaben allerdings nach. Dadurch konnte der Branchenumsatz nicht an das Vorquartal anschließen. In Deutschland war die Nachfrage nach Chemikalien schwach, weil Kundenindustrien ihre Produktion drosselten. Im Ausland zeigte sich der Branche ein ähnliches Bild, da die weltweite Industriekonjunktur auf der Stelle trat. Dieses Phänomen machte sich auch auf dem wichtigsten Auslandsmarkt Europa bemerkbar.
Bayerns Gastgewerbe erfolgreich
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach den vorläufigen Ergebnissen der Monatsstatistik im Gastgewerbe mitteilt, erhöhte sich der Umsatz im bayerischen Gastgewerbe im ersten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr nominal um 5,6 Prozent und preisbereinigt um 3,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 1,2 Prozent. Im März 2019 stieg der nominale Umsatz des Gastgewerbes gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,4 Prozent (preisbereinigt: +3,6 Prozent).
Mindestausbildungsvergütung kein Thema
Die IHK für München und Oberbayern erwartet nicht, dass sich die von der Bundesregierung geplante Einführung einer gesetzlichen Mindestausbildungsvergütung negativ auf die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistung auswirkt. Wie die IHK betont, liegen die Vergütungen der IHK-Ausbildungsberufe schon heute entweder in diesem Bereich oder sogar darüber. „Unser Ziel ist es, das Image der dualen Ausbildung bei den Jugendlichen, ihren Eltern und den Lehrern zu stärken. Eine Mindestgrenze bei der Vergütung kann dabei ein Faktor sein, um in bestimmten Bereichen und Zielgruppen eine Ausbildung attraktiver zu machen“, erklärt IHK-Präsident Eberhard Sasse. Gleichzeitig mahnt Sasse zu einer breit geführten Debatte: „Die Attraktivität der dualen Ausbildung ausschließlich über die Vergütung zu definieren, wäre der falsche Ansatz.“
IHKjobfit mit Aussteller-Rekord
Die eintägige IHK-Ausbildungsmesse Jobfit in Rosenheim hat am Samstag, 11. Mai, einen Aussteller-Rekord verzeichnet. Wie die IHK für München und Oberbayern mitteilt, sind insgesamt rund 2.000 Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern in das Kultur- und Kongresszentrum gekommen, um sich über die beruflichen Perspektiven und die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region Rosenheim zu informieren. Über 130 Unternehmen und Institutionen mit mehr als 120 Berufsbildern und duale Studiengängen waren vor Ort vertreten, so viele wie noch nie. „Die Ausstellerplätze auf der Messe waren innerhalb einer Woche ausverkauft. Bei der Jobfit gibt es das Lehrstellenangebot der Region quasi zum Anfassen. Hier stimmt das Gesamtkonzept, angefangen beim idealen Matching mit potenziellen Azubis bis hin zum abwechslungsreichen Rahmenprogramm mit großem Mehrwert für die Jugendlichen“, erklärt Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim.
Weniger Schwefelhexafluorid 2018
Die deutsche Wirtschaft hat im Jahr 2018 insgesamt 786 Tonnen des extrem klimawirksamen Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6) von inländischen Gasehändlern bezogen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entspricht dies einem Rückgang gegenüber 2016 um 31 Prozent von 1.142 auf 786 Tonnen. SF6 wird mit 609 Tonnen (77 Prozent) hauptsächlich in der Elektroindustrie und im Apparatebau eingesetzt. Gegenüber 2016 verminderte sich hier die Abgabe um 351 Tonnen beziehungsweise 37 Prozent.
Kuhküssen für den guten Zweck
„Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd“ denken sich derzeit Influencer und machen die deutschen, österreichischen und Schweizer Weiden in eindeutiger Absicht unsicher. Mit der „Kuh-Kuss-Challenge“ verbreitet die Challenge Community-App Castl Frühlingsgefühle der besonders tierischen Art. „Küss eine Kuh – mit oder ohne Zunge“ lautet die skurrile Aufgabe, die wie jede Challenge in der jungen Social Media-App nach dem Motto „Crazy Shit for the Good Cause“ einem guten Zweck dient. Denn jeder Beitrag, der auf Castl zu einer Challenge gepostet wird, erzeugt automatisch eine Spende an gemeinnützige Projekte. Mitlachen und mitvoten kann jeder, der die kostenlose Castl-App auf seinem Smartphone installiert hat. Die #KuhKussChallenge unterstützt, wie jede andere Castl Challenge, insgesamt über 70 gemeinnützige Projekte und Organisationen mit Spendengütesiegel.
• Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 8. Mai 2019..