156 Millionen Euro Brutto-Gewerbesteuereinnahmen sind im vergangenen Jahr in der Region Rosenheim angefallen. Laut den Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik betrug das Steueraufkommen in der Stadt 36,8 Millionen Euro, im Landkreis konnten die Städte, Gemeinden und Märkte 119,2 Millionen Euro verbuchen.
Wie die Auswertung der IHK für München und Oberbayern ergibt, stand die Gewerbesteuer im Landkreis damit für 32,1 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen, in der Stadt für 35,7 Prozent. Während in der Stadt der Hebesatz seit über zehn Jahren konstant bei 400 Prozent liegt, haben sechs Kommunen im vergangenen Jahr ihre Sätze erhöht. Oberbayernweit haben 29 von insgesamt 500 Städten und Gemeinden ihren Wert nach oben angepasst, nur fünf nahmen eine Reduzierung vor.Mit 332 Prozent liegt der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis derzeit knapp unter dem Wert für Oberbayern (334 Prozent).
Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, appelliert an die Kommunen, vorausschauend mit dieser Einnahmequelle umzugehen. „Die Steuer- und Abgabenlast ist für die Betriebe bereits sehr hoch. Hinzu kommt eine chronisch wachsende Bürokratie. Es ist wichtig, dass die finanzielle Belastung für die Unternehmerinnen und Unternehmer nicht noch weiter steigt“.
Bayernweit beträgt der Durchschnitt 339 Prozent, bundesweit sind es 364 Prozent. Laut Bensegger hat die Höhe der Gewerbesteuer bei der Standortwahl eines Betriebes großen Einfluss. Die Hebesätze dürften nicht Spielball kommunaler Eigeninteressen sein. „Je enger das finanzielle Korsett für die Unternehmen geschnürt ist, desto weniger investieren die Betriebe. Darunter leidet auch die Innovationstätigkeit, was letztendlich zu Lasten des Standorts insgesamt geht“, so der IHK-Vorsitzende.
Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz war 2017 im Landkreis Prien mit 390 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz mit 290 Prozent in Amerang.
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