Film-Tipp: Wolf and Sheep
Foto: Kairosfilm

Film-Tipp: Wolf and Sheep

Irgendwo in den Bergen von Afghanistan:

Kurz nachdem der Vater des elfjährigen Quodrat beerdigt wurde, soll seine Mutter mit einem alten Mann, der bereits zwei Frauen hat, wiederverheiratet werden. Genau dafür wird Qodrat von seinen Freunden gehänselt. Daher streift er mit seiner Schafherde am liebsten alleine durch die einsame Region.

Qodrats Wege kreuzen sich dabei immer wieder mit der gleichaltrigen Sediqa, die sich auch täglich um eine kleine Schafherde kümmert. Auch sie wird von den Anderen gemieden, weil sie das Böse in sich trage. Ihre Großmutter sei nämlich von einem bösen Geist in Gestalt einer Schlange verhext worden.

Die beiden Außenseiter werden schnell Freunde, auch wenn sie wissen, dass sie eigentlich nicht zusammen sein dürften, weil sich dies für Mädchen und Jungen nicht gehört. Sediqa träumt davon, eine Steinschleuder, wie sie die Jungs haben, zu besitzen, und mit dieser Wölfe abzuschießen. Quodrat zeigt ihr, wie man eine solche knüpft. Doch dann wird er mit seinen Brüdern in die Stadt
weggeschickt.

Shahrbanoo Sadat ist in einem Dorf, wie sie es in ihrem ersten Spielfilm beschreibt, aufgewachsen. In der sanften Inszenierung der Kinderfreundschaft, welche durch eine beobachtende Haltung geprägt ist und den jungen Hauptdarstellern viel freies Spiel lässt, erzählt Sadat unauffällig auch von den Traditionen des Volks der Hazara, der drittgrössten Ethnie Afghanistans.

Buch und Regie: Shahrbanoo Sadat, mit Sediqa Rasuli, Qodratolla Qadiri
Originalfassung (Hazaragi) mit deutschen Untertiteln

Das Langfilmdebüt von Shahrbanoo Sadat wurde auf der Quinzaine in Cannes mit dem »Art Cinema Award« ausgezeichnet.

Andrea Hailer, soulkino

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