Bessere Anbindung an den Flughafen München
Treffen der Initiative Airport-Bahn Südostbayern.

Bessere Anbindung an den Flughafen München

Landrat Georg Huber fordert  zweigleisigen elektrifizierten Ausbau der ABS 38.

Die Initiative Airport-Bahn Südostbayern als notwendige Komponente für die Zukunft unserer Region – der Region 18 und des niederbayerischen Raumes, aber auch für die Metropole München – dies war die Kernaussage eines Zusammentreffens aller wichtiger Akteure innerhalb eines Termins zur Initiative Airport-Bahn Südostbayern am 5. Februar am Münchner Flughafen.

„Die sogenannte Ausbaustrecke (ABS) 38 sowie der Anschluss an den Flughafen München über die Walpertskirchner Spange und den Erdinger Ringschluss ist äußerst wichtig und ausschlaggebend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung und die Bevölkerung in ganz Ober- und Niederbayern, ja, für ganz Bayern“, resümierte Landrat Georg Huber, Sprecher der Initiative. Schließlich sei wo Lebensqualität und Wohlstand stehe eine wichtige Prämisse eine florierende Wirtschaft – die wiederum nur durch eine gute Infrastruktur möglich ist. „Die gesamte Region ist sich einig, das Thema zu unterstützen“, so Huber.

Die konkreten Forderungen der Initiative Airport-Bahn, eine gemeinsame Aktion der Landkreise Mühldorf a. Inn, Altötting, Berchtesgadener Land, Ebersberg, Erding, Rottal-Inn, Traunstein und der Flughafen München GmbH, sind eindeutig und wurden mit größtem Nachdruck auf dem Termin deutlich dargestellt:

– Durchgängiger zweigleisiger Ausbau sowie die Elektrifizierung der Bahnstrecke Markt Schwaben – Amfping – Tüßling – Freilassing – Salzburg
– Durchgängige Elektrifizierung der Bahnstrecke Tüßling – Burghausen
– Direkte Bahnanbindung an den Flughafen über die Walpertskirchner Spange und den Erdinger Ringschluss
– Zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke zwischen München-Ost und Markt Schwaben inklusive Abschwenkung der S-Bahn-Gleise zur Messe München

Unterstützung bekommt die Initiative darüber hinaus vom Landkreis Rosenheim und aus den niederbayerischen Landkreisen, die sich den Forderungen der Initiative anschließen, sowie von Vertretern aus Industrie und Wirtschaft (IHK München Oberbayern , HWK, Initiative ChemDelta Lufthansa, LKZ Prien GmbH).

Landrat Georg Huber, Dr. Michael Kerkloh (Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor, Flughafen München GmbH), Landrat Robert Niedergesäß (Sprecher S-Bahn Bündnis Ost), Klaus-Peter Zellmer (DB Netz AG, Projektleiter ABS 38), Georg Häckl (Sprecher Initiative ChemDelta Bavaria) sowie Stephan Sellmaier (Beauftragter des CEO Hub München für politische Beziehungen Bayern, Umweltmanagement, Deutsche Lufthansa AG) diskutierten über den aktuellen Stand und Möglichkeiten, die Forderungen zügig umzusetzen.

„Die Veranstaltung ist eine Bekräftigung, dass der ostbayerische und südostbayerische Raum zusammenstehen! Wir fordern aus diesem Zusammenhang heraus eindringlich die Anbindung an den Flughafen, um Menschen und Wirtschaft und damit den gesamten ländlichen Raum im absolut notwendigen Maß an die Region München anzubinden.“ Nur der durchgängige Ausbau der A94 könne die Herausforderungen der Anbindung nicht lösen: „Für unsere Pendler aber auch für unsere Unternehmen brauchen wir unbedingt einen durchgängigen zweigleisigen und elektrifizierten Bahnausbau.“ Bereits heutzutage stünden laut Huber jeden Tag etliche Menschen im Stau auf der Straße. „Es ist unsere Forderung an den bayerischen Staat und an den Bund, uns stärker zu unterstützen, damit die Bahn unverzüglich weiter ausgebaut wird.“

Auch der Flughafen München hat ein reges Interesse daran, die Forderungen der Initiative umzusetzen: „Wir hatten 2017 wieder ein sehr erfolgreiches Jahr mit steigenden Fluggastzahlen“, so Dr. Michael Kerkloh. Etwa 44,5 Mio. Passagiere seien es letztes Jahr gewesen, des Weiteren rund 35.000 Arbeitnehmer. Je mehr Passagiere es gebe, desto mehr würden Arbeitnehmer gesucht: „Wenn wir 1 Mio. weitere Passagiere bekommen, benötigen wir etwa 700-1.000 Arbeitnehmer mehr, die natürlich auch ihre Arbeit jeden Morgen schnell und unkompliziert erreichen müssen“, so Dr. Kerkloh. Der Airport sei der „Beschäftigungsmotor in der Region“. Ein weiterer Grund für die Forderung des Ausbaus der ABS 38 und den Flughafenanschluss sieht Dr. Kerkloh in der Verbesserung der Klimabilanz des Flughafens, dessen Ziel es sei, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Auch Unternehmen sehen großen Handlungsbedarf für einen zügigen Ausbau der ABS 38: laut IHK Studie 2017 könne dadurch die hervorragende Wirtschaftsentwicklung unterstützt werden, die Wirtschaft und der Wissenschaftsraum sich weiterentwickeln und von Wachstum profitieren. Auch Pendler könnten dadurch verstärkt das südostbayerische Einzugsgebiet als Ausgangsbasis wahrnehmen, was wiederum den allgemeinen Zuzug in die ländlichen Regionen ankurble. Hinzu käme eine bessere Anbindungsmöglichkeit an die Messe München. Nicht zu vergessen auch der Umweltfaktor: Die Feinstaubbelastung würde durch die Elektrifizierung verringert werden.

Besonders kritisierten die Teilnehmer die langjährige Verzögerung des Ausbaus der ABS 38: über 100 Jahre stehe der Ausbau nun bereits im Raum – ohne Umsetzung. Bereits seit über 20 Jahren werde der Bau des Ringschlusses und der Walperstkirchner Spange nur diskutiert. Dabei sei besonders der Ausbau gerade auch für das Bayerische Chemiedreieck unverzichtbar und lebensnotwendig. Schließlich mache das Chemiedreieck rund 10 Mrd. Euro Umsatz und lieferte 2017 insgesamt 3,9 Mio. Tonnen Güter auf Schiene. Ein leistungsfähiger Ostkorridor sei sehr wichtig für das Chemiedreieck, auch weil der Export weltweit gehe. „Geradezu fassungslos macht daher, dass die durchgehende Zweigleisigkeit des Abschnittes Tüßling-Freilassing derzeit nicht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans ist. Das ist für uns absolut unverständlich und keinesfalls nachvollziehbar“, so Landrat Georg Huber. Die Initiative Airport-Bahn ist Mitglied in der „Magistrale für Europa“, ein EU-Projekt für die Schaffung einer Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsachse zwischen Paris und Budapest/Bratislava, die ABS 38 ist davon ein wichtiger Teil.

Um die Forderungen weiterhin forciert zu verfolgen, ist jedes Jahr mindestens eine öffentliche Veranstaltung geplant, um das Thema in Politik und Bevölkerung intensiv wachzuhalten.

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