Weltweit wird der Safer Internet Day als Aktionstag für mehr Sicherheit im Internet heuer am 6. Februar in mehr als 100 Ländern veranstaltet.
Inhaltlich rückt die EU-Initiative klicksafe das Thema „Alles unter Kontrolle?!“ in den Fokus. Dabei geht es vor allem darum, wie souverän und selbstbestimmt insbesondere Jugendliche mit dem Internet umgehen. Auch der Kinderschutzbund Rosenheim beteiligt sich an diesem Aktionstag.
Klick safe!
Viele Menschen sind ganz natürlich im Netz unterwegs, suchen Informationen, posten, vernetzen sich und teilen persönliche Daten. Doch haben sie online tatsächlich alles unter Kontrolle und den Überblick darüber, wie und wo ihre Daten verwendet werden? Wissen sie, aus welchen Quellen die Informationen stammen, die sie erhalten? Situationen können online schnell aus dem Ruder geraten, wenn persönliche Daten geklaut, peinliche Fotos verschickt oder Falschmeldungen in Umlauf gebracht werden.
Create, connect and share respect.
Diese Informationen verbreiten sich rasant in sozialen Medien und auf einmal ist das digitale Selbst, oder das, was daraus gemacht wird, für alle Öffentlichkeit sichtbar.Verstärkt machen vor allem Jugendliche negative Erfahrungen im Netz: Zum Beispiel geben in der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen 91 % an, mit Hass im Netz bereits Erfahrungen gemacht zu haben (Quelle: Landesanstalt für Medien NRW: Ethik im Netz – Hate Speech).
Auch das Versenden von Nacktfotos, das sogenannte Sexting, wird immer alltäglicher. Ein Drittel aller Jugendlichen gibt an: „Ich habe schon selbst Nacktaufnahmen geschickt bekommen.“ 16 % der Jugendlichen haben schon einmal Nacktaufnahmen von sich selbst erstellt und diese dann meistens auch verschickt (Quelle: Saferinternet.at: Sexting in der Lebenswelt von Jugendlichen).
Beim Versenden von solchen Fotoaufnahmen riskieren die Jugendlichen den Kontrollverlust über persönliche Daten und die Privatsphäre. Paradoxerweise sorgen sich viele Menschen, dass ihre persönlichen Daten durch Dritte genutzt werden, trotzdem geben sie bereitwillig einem riesigen Adressatenkreis private Informationen über sich preis (Quelle: Landesmedienzentrum BW: Jugendliche und Datenschutz in Sozialen Netzwerken). Die Konsequenzen sind nicht nur für Jugendliche wenig greifbar und nur schwer einzuschätzen.
Mit dem weltweiten Safer Internet Day-Aktionsmotto 2018 „Create, connect and share respect: A better internet starts with you“ richtet sich diese Botschaft direkt an die Internetnutzer und ruft dazu auf, sich aktiv an der Gestaltung des positiven Miteinanders im Netz zu beteiligen. Kinderschutzbund unterstützt bei Medienthemen
Das ist auch dem Kinderschutzbund Rosenheim ein Anliegen:
Gerade Kinder und Jugendliche, für die die tägliche Nutzung sozialer Medien ganz selbstverständlich ist, können die Risiken oft schwer einschätzen. „Ich hab doch nichts zu verbergen“, ist dann schulterzuckend die Antwort. Um Kinder und Jugendliche für einen verantwortlichen Umgang mit ihren persönlichen Daten zu sensibilisieren, kommen Medienlöwen-TrainerInnen des Kinderschutzbundes in die 3. bis 7. Klassen aller Schulformen.
Bei verschiedenen Vorträgen zu Medienthemen erfahren Eltern und andere Interessierte, wie sie Kinder und Jugendliche in diesem Bereich unterstützen können und wo die Gefahren lauern. In persönlichen Beratungen können außerdem individuelle Anliegen geklärt werden. Auch an den Beratungstelefonen des Kinderschutzbundes in Kooperation mit Nummer gegen Kummer e.V. sitzen BeraterInnen, die den Anrufern nicht nur bei Medienthemen zur Seite stehen: am Kinder- und Jugendtelefon unter Tel. 116111, am Elterntelefon unter Tel. 0800-1110550 sowie bei der Mailberatung für Kinder und Jugendliche unter www.nummergegenkummer.de.
Weitere Informationen zu den Angeboten und Aktionen zum Safer Internet Day 2018 unter www.klicksafe.de/sid und zum Kinderschutzbund Rosenheim unter www.kinderschutzbund-rosenheim.de.