Vater, Mutter, Kind – im besten Fall ergibt das, eine glückliche Familie. Doch nicht alle Kinder haben dieses harmonische Familienbild. Nicht immer ist es den Eltern möglich, sich ausreichend und dauerhaft um ihr Kind zu kümmern.
Im besten Fall springt dann eine Pflegefamilie ein. Aktuell betreut der Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes Rosenheim 140 Kinder in Dauerpflege. 8 bis 12 Kinder kommen pro Jahr neu dazu. Um betroffene Kinder weiterhin gut unterbringen zu können, werden neue Pflegeeltern für Kinder und Jugendliche im Landkreis Rosenheim gesucht.
Ein liebevolles Zuhause für die Schützlinge.
Gesucht werden geeignete Familien, Paare oder Einzelpersonen, die sich vorstellen können, ihren Schützlingen ein stabiles und liebevolles Zuhause zu geben. Pflegeeltern nehmen für einen kurzen Zeitraum von einigen Wochen, über einige Jahre oder so-gar auf Dauer ein Kind in ihrer Familie auf. Die Pflegekinder kommen meist aus schwierigen Si-tuationen; manche haben traumatisierende Erfahrungen gemacht, einige haben geistigen oder körperlichen Behinderungen. Vermittelt werden vor allem Kinder bis 12 Jahre, in Einzelfällen auch ältere Jugendliche. Wie Monika Heckel, Teamleiterin im Bereich Adoptiv- und Pflegedienst im Kreisjugendamt in Rosenheim sagte, übernehmen Pflegeeltern eine anspruchsvolle Aufgabe. „Sie fangen die Kinder in einer schwierigen Zeit auf, lassen sich auf deren Bedürfnisse ein, engagieren sich für deren Entwicklung und geben ihnen Halt und Geborgenheit“, so Heckel.
Wichtig ist dabei aber auch der Kontakt mit der leiblichen Familie des Kindes. Die Pflegeeltern sollten Verständnis und Wertschätzung gegenüber den leiblichen Eltern und deren Situation mitbringen. Auch wenn viele Kinder ihre Pflegefamilie als Ort des Aufwachsens oder sogar neue Familie ansehen, bleiben sie aufgrund ihrer Wurzeln mit ihren leiblichen Eltern verbunden. „Deshalb ist es wichtig, ihnen Kontakt zu ermöglichen und teilweise auch Umgänge zu begleiten“, so Heckel wei-ter.
In dieser Zeit arbeiten die Pflegeeltern eng mit dem Pflegekinderdienst im Kreisjugendamt zusammen. „Das ist eine Grundvoraussetzung für ein gelingendes Pflegeverhältnis“, sagt Heckel. Im Mittelpunkt der Hilfe steht immer das Wohl des Kindes.
Gemeinsam werden Ziele, tragfähige Vereinbarungen und Unterstützungsmöglichkeiten entwickelt und damit die Kooperation zwi-schen allen Beteiligten gefördert und gestärkt.Vor der Aufnahme eines Kindes werden die zu-künftigen Pflegeeltern umfassend qualifiziert. Informationsgespräche, persönliche Kontakte und ein Vorbereitungsseminar dienen dazu, Bewerber an ihre Aufgabe heranzuführen und sie in ihrer Entscheidung, ein Kind in ihre Familie aufzunehmen, zu stärken.
Vorbereitend fünf themenzentrierte Termine für Pflegeeltern bei der Erziehungsberatungsstelle.
Auch für bereits aktive Pflegeeltern gibt es Fortbildungsmöglichkeiten zu breit gefächerten Themenbereichen. Je nach Bedarf werden auch spezifische Gesprächskreise oder Gruppensupervision angeboten. Freizeitpädagogische Angebote für die ganze Familie, aber auch spezifisch für Kinder und Jugendliche runden das Angebot ab und dienen dazu, sich gegenseitig mit anderen Familien auszutauschen und kennenzulernen.
Weitere Informationen zum Thema Pflegeeltern gibt es beim Kreisjugendamt Rosenheim unter: 08031 392-2501.