Die Starbulls Rosenheim haben das Spitzenspiel am 29. Spieltag der Eishockey-Oberliga Süd gegen die Selber Wölfe mit 6:1 für sich entschieden.
Vor über 4.000 Zuschauern im Rosenheimer emilo-Stadion leistete sich die von Trainer Manuel Kofler hervorragend eingestellte Mannschaft keine einzige Schwächephase, überzeugte mit konzentriertem Defensivspiel und legte in der Offensive immer wieder spielerische Klasse an den Tag. Nach einem torlosen ersten Spielabschnitt erzwangen die Hausherren ihre Tore schließlich, ließen den mit fünf Siegen in Serie angereisten Oberfranken keine Chance und verteidigten somit die Tabellenführung erfolgreich.
Rosenheims Trainer Manuel Kofler konnte wieder auf Torwart Lukas Steinhauer sowie die noch rechtzeitig gesund gewordenen Stürmer Michael Fröhlich und Jussi Nättinen zurückgreifen und folglich vier Sturmreihen aufbieten. Die Hausherren begannen daher auch mit viel Tempo und ließen von Beginn an keine Zweifel an der richtigen Einstellung für dieses Spitzenspiel aufkommen. Mit konsequenter, cleverer Zweikampfführung und Defensivdisziplin, die schon im gegnerischen Drittel begann, ließen die Grün-Weißen die zuletzt so starken Oberfranken kaum zur Entfaltung kommen.
Schon im ersten Spielabschnitt kamen die Starbulls regelmäßig in exzellente Abschlusspositionen, doch die Schüsse fielen viel zu ungefährlich aus, um den starken Gästetorwart Niklas Deske in Verlegenheit zu bringen. Einige Male blitzte aber auch die Selber Offensivqualität auf, doch Ian McDonald konnte Starbulls-Torwart Steinhauer zweimal aus kurzer Distanz ebenso wenig überwinden wie Lukas Pozivil mit einem Gewaltschuss.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts erreichte der Rosenheimer Offensivdrang seinen Höhepunkt. Daniel Bucheli, der schon im ersten Durchgang zweimal aus bester Position scheiterte, hätte schon in der 21. Minute für die Rosenheimer Führung sorgen können, doch seinen Drehschuss aus nächster Nähe entschärfte Deske mit einem Reflex. In der 24. Minute durften die Rosenheimer Fans unter den 4.039 Zuschauern im emilo-Stadion dann endlich jubeln. Yannick Wenzel versenkte die von Fabian Zick per Energieleistung vor das Tor gebrachte Scheibe humorlos unter der Latte. Schon wenige Sekunden nach dem Treffer zum 1:0 hätte Bucheli freistehend vor dem Tor und Tobias Draxinger per Schlagschuss von der blauen Linie erhöhen können.
Der Rosenheimer Druck wurde durch ein gut, aber erfolglos gespieltes Selber Powerplay nur kurz unterbrochen. Kurz danach mit seinen Rosenheimern selbst in Überzahl, startete Michael Baindl ein Solo von der eigenen blauen Linie, umkurvte drei der vier auf dem Eis stehenden Spieler des Gegners und schob dank etwas Scheibenglück zum 2:0 ein (30.).
Die Starbulls hielten den Druck hoch. Ein Schuss von Fabian Zick prallte abgefälscht an die Bande und von dort genau vor den Schläger von Yannick Wenzel, der eiskalt zum 3:0 abstaubte (31.). Selbs Trainer Henry Thom nahm eine Auszeit – mit Erfolg. Sein Team agierte in den nächsten Minuten wieder orientierter und kam zu Torchancen. Dennis Schiener hätte gleich zweimal auf 3:1 verkürzen können. Beide Male schien das kurze Eck des Rosenheimer Tores völlig offen, aber Lukas Steinhauer war mit tollen Rettungstaten jeweils doch noch zur Stelle. Auf der Gegenseite verhinderte Deske das 4:0 mit tollen Paraden gegen Bucheli, Dominik Daxlberger und Michael Fröhlich.
Im letzten Drittel ebneten die Gäste mit undisziplinierten Aktionen den Weg zur Entscheidung zugunsten der Starbulls. Nur Sekunden nach einer Bankstrafe wegen Spielens mit sechs Feldspielern leistete sich Dominik Kolb ein überflüssiges Foul – und die Chance auf ein Tor mit zwei Spielern mehr auf der Eisfläche ließen sich die Gastgeber nicht nehmen. Tobias Draxinger war per Schlenzer von der blauen Linie erfolgreich und traf hoch ins Eck; Torwart Deske war die Sicht verstellt (46.). Ein unnötiger, aber klarer Stockschlag von Landon Gare gegen Christoph Gottwald bescherte den Rosenheimer eine weitere Überzahlsituation, bei der erneut Draxinger traf – 5:0 (48.).
Gästekeeper Deske, der dabei nicht gut aussah, hatte genug und fuhr vom Eis. Vertreter Manuel Klümpel musste aber nur eine gute Minute später ebenfalls hinter sich greifen. Als Fabian Zick den Schläger in einen idealen Querpass von Wenzel hielt, war er machtlos – 6:0 (49.). Immerhin gelang den Gäste noch der Ehrentreffer zum 6:1, den die knapp 1.000 aus Oberfranken – zum Großteil per Sonderzug – angereisten Fans frenetisch bejubelten. Kyle Piwowarczyk traf nach einer sehenswerten Kombination über Jared Mudryk und McDonald abgezockt ins rechte obere Eck. In der Schlussminute traf Rosenheims Fabian Zick aus kurzer Distanz noch den Pfosten.