Jugendblog: Was mich bewegt!
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Jugendblog: Was mich bewegt!

++ Food ++ Investitionen ++ Snapchat ++ Vorbilder ++ Pulse of Europe ++ Eiszeit ++ Online-Dating ++ Trends ++ Schlagzeilen ++

#Food

In den sozialen Netzwerken gibt es momentan unzählige Foodblogs – mit Fotos von Quinoasalaten, Falafel, Chiapudding und veganen Brownies. Und wenn man bei Hans im Glück einen Burger bestellt, muss man diesen einfach fotografieren. Wir alle kennen das zu gut.

Essen ist wieder voll im Trend. Und das finde ich gut. Gerade die jungen Leute haben Freude daran gefunden, sich bewusst und gesund zu ernähren. Essen macht uns Spaß, und ist Essen nicht ein wichtiger Teil im Leben? Sich mal etwas zu gönnen bedeutet nicht mehr, verfressen zu sein. Für mich ist das eine Art Gegenbewegung zum Magerwahn. Durch die Foodblogs habe ich viele neue Ideen und Anregungen bekommen.

Und auch der Veganismus zeigt, dass wir uns mit dem Thema Essen beschäftigen und es hinterfragen. (Klar, da fängt die Oma-Opa-Generation gleich wieder an zu lästern… Aber eines müssen sie sich eingestehen: Früher war die Ernährung noch nicht so vielseitig.)

Sinnvolle Investitionen?

Heute ein neuer Springbrunnen für den Stadtpark, morgen müssen Sportheim und Spielplatz erneuert werden, und bei McDonalds brauchen wir noch einen zusätzlichen McDrive-Schalter. Wir finden immer etwas, das nicht mehr passt. Aber haben wir nicht schon längst alles, was wir brauchen? Ein Dach über dem Kopf, ein stabiles Schulsystem und -das Wichtigste von allem- eine perfekte Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Ist das nicht ein riesiges Privileg?

Aber nein, die Infrastruktur muss dringend verbessert werden. Und die Freizeitmöglichkeiten müssen wir unbedingt noch ausarbeiten. Ständig müssen wir etwas umbauen, sanieren und erweitern.

Würden wir unser „sinnvoll investiertes“ Geld lieber verwenden, um in Afrika Wasserleitungen oder Krankenhäuser zu bauen, könnten wir die Armut auf der Welt ein Stück weit bekämpfen. Wir sollten dort anfangen, wo es am nötigsten ist. Und mit nötig meine ich nicht das Wlan bei Aldi.

Die Kinder in Ghana, haben die etwa Fußballplätze? Nein, die spielen Fußball mit Blechdosen auf dem staubigen Boden. Und trotzdem haben sie doch ziemlich viel Spaß dabei, oder?

Snapchat

Zuerst einmal muss ich mich outen: Ich habe kein Snapchat. Ja, ich weiß, die meisten denken jetzt: In welchem Jahrhundert lebt die denn?

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich von Snapchat halten soll. Es gibt dort wirklich sehr gute Filter für die Fotos, und die Qualität der Kamera ist ausgezeichnet. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, Momente aus dem Leben zu teilen, denn ein bisschen Mitteilungsbedürfnis haben wir schließlich alle.

Andererseits kann man es auch übertreiben, und da spreche ich aus Erfahrung. Ich kenne Menschen, die 24/7 online sind, um nichts zu verpassen. Aber mal ehrlich, wenn man andauernd mitkriegt, dass andere ihr „geiles Leben" im Kino oder auf Sportwettkämpfen verbringen, während man selbst „untätig" Zuhause sitzt, da kann man doch nur depressiv werden. Und wenn die Leute sich dann gegenseitig Bilder von Fußböden schicken, da stellt sich bei mir schon die Frage nach dem Sinn. Vor allem diese paranoide Angst, Flammen* zu verlieren, ist ja wirklich bemerkenswert. n sich eine schöne Idee, wenn die Leute vernünftig damit umgehen könnten. Wir sollten unser eigenes Leben leben, nicht das der anderen.

*Die Flammen sind ein Symbol dafür, wie gut man seinen Kontakt mit Freunden auf Snapchat pflegt)

Konkurrenten vs. Vorbilder

Es steht mir bis zum Hals. Ständig erzählen einem die Leute, wie selten sie essen, wie viel Sport sie treiben und wie schnell sie dies und das schaffen. Am liebsten würde ich dann rufen: „Es interessiert mich nicht!“ Doch das wäre gelogen – denn es interessiert mich sehr wohl.

Unterbewusst messen wir uns doch ständig an den anderen und streben danach, sie zu übertreffen. Schuld an diesem Druck sind nämlich nicht Heidis Topmodels, sondern hauptsächlich unsere Mitmenschen und Freunde, die das meist nicht einmal merken. Die oft ihre Klappe weit aufmachen, bevor sie etwas überhaupt anpacken und durchziehen.

Anstatt uns zu vergleichen, sollten wir uns lieber ein Vorbild an den positiven Seiten anderer Leute nehmen. Damit meine ich nicht, andere zu kopieren.

Eine Mitschülerin zum Beispiel strahlt eine unglaubliche Zufriedenheit aus. Mein Onkel schafft es, die ganze Welt mit Humor zu sehen. Emma Watson ist wahnsinnig bodenständig und menschlich geblieben. Und Anne Frank hat das Beste aus ihrem Schicksal gemacht.

Solche Menschen sind es, die mich inspirieren und veranlassen, an mir selbst zu arbeiten.

"Pulse of Europe"

Vor kurzem hat mich mein Onkel zur Demo „Pulse of Europe“ in Stuttgart mitgenommen. Er geht jede Woche dorthin, denn sie findet immer sonntags um 14.00 Uhr statt. Und zwar nicht nur in Stuttgart, sondern auch in vielen anderen Städten Deutschlands und Europas. Es werden Reden gehalten, gemeinsam singt man die Europa-Hymne und bildet am Ende noch eine „Menschenkette“.

Am Anfang dachte ich: Schön und gut, ist ja eine nette Geste, aber hilft uns das wirklich so viel weiter?

Doch die Demo hat mich ziemlich beeindruckt und dazu gebracht, umzudenken. Mir ist klar geworden, was für ein großer Verlust das Ende der EU wäre. Zum Beispiel gäbe es dann kein Erasmus-Programm für Studenten mehr, und auch generell wäre das Reisen und Handeln innerhalb Europa nicht mehr so einfach. Viele Dinge lernt man nämlich erst dann zu schätzen, wenn man sie verloren hat. Und nicht nur die Politiker, sondern jeder Einzelne kann in der Politik mitwirken, denn sie betrifft uns schließlich alle.

Außerdem: den Erfolg von „Pulse of Europe“ merkt man bereits. Denn wenn jeder beim nächsten Mal noch Freunde oder Bekannte mitbringt, verdoppelt und verdreifacht sich die Zahl der Besucher wahnsinnig schnell. Von wegen, alleine kann man nichts bewirken. Und inzwischen wird sogar im Fernsehen und Radio davon berichtet. Vielleicht kann ich ja auch hiermit einige bewegen, beim nächsten Mal ebenfalls zu kommen. Das ist nämlich der Sinn der Sache.

Eiszeit

Die Eisdielen-Saison ist für mich das Highlight im Sommer. Wem geht das nicht so? Eisdielen verbreiten ein unbeschreibliches Urlaubsfeeling, wer braucht da noch Italien?
    
Und alle Jahre wieder trifft uns der Schlag, weil die Preise um 10 Cent gestiegen sind. Aber das nicht ohne Grund. Die Branchenexpertin Annalisa Carnio erklärt den Preisanstieg damit, dass sich die Größe einer Eiskugel im Laufe der Zeit etwa verdreifacht hat. Außerdem: Heutzutage ist doch auch wirklich was geboten. Sorten wie Oreo, Milchschnitte oder Pfirsich-Maracuja gab es vor 40 Jahren noch nicht. Damals hatte man die Wahl zwischen Schoko und Vanille. Und auch an der Qualität wird immer weiter verfeinert. Da finde ich, dass sich das Geld lohnt.

Passend zum Thema findet aktuell die Eismeisterschaft „Gelato World Tour“ statt. In Berlin wurden bereits die drei besten Eisdielen Deutschlands gesucht, die im September in Rimini antreten dürfen. Da merkt man, welchen hohen Stellenwert das Eis -zu Recht- bei uns Deutschen hat.

Online-Dating

Parship, Tinder, Elitepartner – die Zahl der Dating-Plattformen im Internet ist groß. Und überall die Werbeplakate: Verlieben Sie sich JETZT!

Ich würde niemals ein solches Portal nutzen. Das ist, als würde man sich einen Menschen als Produkt bestellen. Man muss nur Alter, Größe, Haarfarbe etc. angeben, und schon spuckt einem die Suchmaschine passende Treffer aus.

Liebe kann man nicht erzwingen, das muss sich einfach aus dem Zufall heraus ergeben. Keine Frage, Parship ermöglicht den Leuten eine Liebesbeziehung, die bislang keinen Partner finden konnten, weil sie womöglich mit Beruf und Karriere viel im Stress sind. Aber haben diese Leute dann Zeit für eine richtige Partnerschaft? Wohl kaum.

Trends und Mode

Vor 30 Jahren war es der Zauberwürfel, letztes Jahr dann Pokemon Go und nun der Fidget Spinner: Wir Menschen finden immer wieder neue Trends. Und dabei wissen wir oft gar nicht, was wir überhaupt davon halten sollen. Sollen wir es bescheuert, lächerlich, witzig oder doch ziemlich cool finden? Oder alles zugleich?

Täglich sehe ich dieselbe Sorte Mädchen mehr als genug: Schwarze Lederjacke, weiße Adidas-Schuhe, Michael-Kors-Tasche. Mädchen, die Lichterketten über ihr Bett hängen und DIYs auf ihren YouTube-Kanälen hochladen. Ihr wisst, was ich meine. Fast finde ich es etwas schade, dass alle so gleich geworden sind. Manchmal hab ich das Gefühl, wir alle sind inzwischen pinke Einhörner, die auf Regenbögen tanzen. Und letztens hab ich mir doch tatsächlich selber ein Einhorn-Shirt gekauft. So schnell kann’s gehen.

Denn Trends sind das, was das Heute ausmacht. Es ist falsch, dem Mainstream hinterzurennen, um nicht aufzufallen. Wenn man einem Trend folgt, dann sollte das aus Überzeugung und Leidenschaft kommen. Denn Leidenschaft ist Kultur, und Kultur verbindet uns.

Schlagzeilen

Trump hier, Trump da, schon wieder ein Anschlag und immer noch dieselbe Flüchtlingskrise: Wer wird mit diesen Schlagzeilen nicht täglich konfrontiert?

Und so vertraut sie mir inzwischen sind, so rätselhaft sind sie mir doch immer noch. Jeder hat seinen festen Standpunkt zu politischen Problemen, die Leute diskutieren und argumentieren. Und ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll.

Diese politischen Konflikte sind so vielschichtig, dass man gar nicht immer pauschal urteilen kann. Wir sollten nicht immer nur zwischen gut und böse differenzieren, jedes Verhalten hat auch einen Grund. Damit will ich Trump und Erdogan natürlich nicht verteidigen. Aber es gibt so viele Perspektiven, die wir gar nicht alle kennen.

Ich würde mir wünschen, dass in den Schulen das Thema Politik ausführlicher und übersichtlicher behandelt wird und dabei vor allem auch auf aktuelle Ereignisse eingegangen wird.

Johanna Huber, 16 Jahre, Gymnasium Bad Aibling, Praktikantin im blick.

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