Gleich drei Mal mussten Beamte der Polizeiinspektion Spezialeinheiten Südbayern am vergangenen Dienstagabend nach Rosenheim und Mühldorf ausrücken. Zuerst kündigte ein mit einem Messer bewaffneter Asylbewerber in Rosenheim Straftaten an. Dann drohte ein 19-jähriger in Mühldorf damit, sich und seine Mutter umzubringen. Wenige Stunden später schließlich wurden Schussgeräusche im Bereich einer Asylbewerberunterkunft in Rosenheim vernommen.
Am Dienstag, 6. Juni, gingen gegen 18.40 Uhr bei der Bundespolizei in Rosenheim mehrere Meldungen ein, dass sich ein mit einem Messer bewaffneter Asylbewerber aus Libyen im Rosenheimer Innenstadtbereich aufhalten soll und mit der Verübung einer Straftat gedroht habe.
Unverzüglich wurden durch Kräfte der Rosenheimer Polizei und umliegender Dienststellen Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch eine Asylbewerberunterkunft im westlichen Landkreis mit Unterstützung der Spezialeinheit nach dem flüchtigen Täter durchsucht. Der 19-jährige Mann konnte jedoch vor Ort nicht angetroffen werden. Die Fahndung nach dem jungen Asylbewerber dauert an.
Gegen 20.45 Uhr mussten die Spezialeinheiten dann nach Mühldorf verlegen. Dort hatte ein 19-jähriger Mühldorfer angekündigt, sich und seine Mutter umzubringen. Während sich die Mutter beim Eintreffen der Streifen der örtlichen Polizei bereits in Sicherheit gebracht hatte, bedrohte der junge Mann die Einsatzkräfte mit einem Messer und zog sich dann in seine Wohnung zurück. Noch vor Eintreffen der Spezialkräfte, ergab sich der 19-Jährige jedoch. Als er schließlich zum Dienstfahrzeug verbracht werden sollte, leistete er erheblichen Widerstand, sodass er durch die Polizeibeamten zu Boden gebracht werden musste. Hierbei zog sich der Mühldorfer leichte Verletzungen zu.
Gegen 22.35 Uhr wurden Schussgeräusche im Bereich einer Asylbewerberunterkunft in der Bogenstraße gemeldet. Auch hier wurden umgehend Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Im Rahmen der Fahndung konnte eine Zeugin angetroffen werden, die zwei mit Sturmhauben maskierte Männer vom Gelände der Fachhochschule Rosenheim in der Hochschulstraße flüchten sah. Was die Schussgeräusche ausgelöst hatte, ist unbekannt. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass mit einer scharfen Schusswaffe oder ähnlichem geschossen worden war.
Thomas Schelshorn