8. Rosenheimer Wirtschaftstag bietet Einblicke in die Praxis der „vierten industriellen Revolution“.
Die Digitalisierung, oft auch als vierte industrielle Revolution bezeichnet, stand im Mittelpunkt des 8. Rosenheimer Wirtschaftstages in der Sparkasse Rosenheim – Bad Aibling. Tiefgreifende Strukturveränderungen für die Wirtschaft kündigen sich an. Fast alle Prozesse der Wertschöpfung sind betroffen, wie Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer bei der Begrüßung betonte: "Dieser massive Umbruch ist ein wichtiges Thema für die Wirtschaft insgesamt und fordert eine stärkere Zusammenarbeit unterschiedlicher Branchen der Wirtschaft und der Wissenschaft. Wir wollen diesen Wandel aktiv mitgehen und die Unternehmen unterstützen, damit die Digitalisierung im Wirtschaftsraum Rosenheim zu einem Erfolgsmodell wird."
Staatssekretär Franz Josef Pschierer vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie betonte in seiner Grundsatzrede: „Die Rosenheimer Wirtschaft hat die Chancen und Potenziale der Digitalisierung fest im Blick.
Bayerns Stärke ist dabei die Integration von Hard- und Software – die Produktion 4.0. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Wirtschaft in der Region unter anderem mit dem digitalen Gründerzentrum ‘Stellwerk 18‘ oder dem Innovation-Lab an der Hochschule Rosenheim. So leisten wir unseren Beitrag dazu, dass unsere Unternehmen zu den Innovationstreibern in der digitalen Zukunft gehören.“
Die Dramatik der Digitalisierung verdeutlichte Dr. Andreas Brill, Geschäftsführer der b4B business for Brands GmbH Duisburg. „Angesichts der technologischen Dynamik in der Übertragung und Verarbeitung von Daten im Rahmen neuer Systeme der künstlichen Intelligenz stehen wir erst ganz am Anfang dieser technologischen Revolution.“ Unternehmen, die diese Dynamik nicht verstünden, werden scheitern. Es reiche nicht, die Erfolge anderer kopieren zu wollen. Dann komme man zu spät. Es gehe darum, schon heute Antworten auf Fragen zu entwickeln, die erst in der Zukunft gestellt werden.
Große Resonanz bei Unternehmen
Rund 130 Kongress-Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Lehre waren gekommen, um sich zu informieren, über fachliche Impulse zu diskutieren und neue Kontakte zu knüpfen.
Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, in interaktiv aufgebauten Workshops zu erfahren, wie der Einstieg in die Digitalisierung Schritt für Schritt gelingen kann.
Wie sich Neues mit Bestehendem in Form von digitalisierten Geschäftsmodellen verbinden lässt oder ob zukünftig digitale Geschäftsmodelle den Markt diktieren, diskutierten Dr. Helmut Schwarz (Werkleiter des Werks Rosenheim der Krones AG), Prof. Dr.-Ing. Oliver Kramer (Fakultät für Wirtschaftsingenieurswesen, Hochschule Rosenheim), Florian Bielmeier (Geschäftsführer, Baufragen Software GmbH) und Christian Neubauer (Produkt-Manager für Technologie-Produkte, Steelcase Werndl AG). Dass ein Umdenken hinsichtlich zukunftsfähiger Unternehmensstrukturen stattfinden muss, da waren sich die Diskutanten einig. Speziell Prof. Kramer wies auf die Bedeutung des „Faktor Mensch“ hin.