Bad Aiblings Basketballer müssen sich im Lokalderby gegen den SB DJK Rosenheim vor heimischem Publikum, mit 76:82 (42:33) geschlagen geben und verabschieden sich somit endgültig aus dem Meisterschaftsrennen. Das mit Spannung erwartete zweite Regionalliga-Derby im Landkreis Rosenheim, zwischen den Fireballs Bad Aibling und den Rosenheim Spartans, nahm für die Kurstädter kein gutes Ende. Hierzu eine Chronologie der Ereignisse vom vergangenen Sonntagnachmittag.
Strahlender Sonnenschein erwartete die Spieler beider Mannschaften bei Ankunft in Aiblings Sporthalle. Diese war mit rund 600 Zuschauern auch gut gefüllt, womit man aber im Vorfeld bereits rechnen konnte, immerhin sahen knapp 1000 Basketball-Begeisterte das Hinspiel in der Rosenheimer Gabor Halle. Der TBA ging dabei als Tabellendritter als Favorit in die Partie, trotzdem wusste man im Lager der Fireballs um die Stärke des Sportbunds und war somit durchaus gewarnt. Die Vorbereitung auf das Spiel verlief allerdings alles andere als wünschenswert. Einige Spieler laborierten unter der Woche wiedermal an kleineren Blessuren. Simon Bradaric, Malo Valerien, Claus Weiß und Tobi Guggenhuber konnten nur eingeschränkt trainieren.
Zudem störte das Pokalspiel von Mittwochabend den Trainingsrhythmus und so verblieb quasi nur ein nominelles Mannschaftstraining nach der Niederlage gegen Coburg. Zu wenig, um sich ausreichend auf die Spartans einstellen zu können. Trotzdem war man vor dem Spiel guter Dinge, das Derby wieder für sich entscheiden zu können. Doch das sollte sich als Trugschluss herausstellen.
Zunächst startete der TBA allerdings hervorragend in die Begegnung. Der Gameplan, das Spiel über die Big-Men aufzuziehen, wurde konsequent umgesetzt und so dominierte Fireballs Kapitän Grujic (15 Pkt/9 Reb) die Anfangsminuten. Schnell war ein Zehn-Punkte-Vorsprung herausgespielt und alles schien seinen gewohnten Lauf zu gehen. Doch Rosenheim ließ sich nicht abschütteln und konnte aufgrund einiger leichter Ballverluste, respektive vergebener Freiwürfe, zum Viertelende wieder aufschließen. Die ersten zehn Minuten endeten beim Stand von 21:18. Zu Beginn des zweiten Viertels schalteten die Fireballs dann einen Gang nach oben.
Marco Hack-Vazquez (14/5) machte eine bärenstarke Partie und versenkte zwei Distanzwürfe in Folge. Der zweistellige Vorsprung war wiederhergestellt. Soweit so gut. Einziger Wermutstropfen war zu diesem Zeitpunkt die Foulbelastung von Spielmacher Simon Bradaric (2), der insgesamt leider einen gebrauchten Tag erwischte. Die Hausherren verteidigten zu diesem Zeitpunkt sehr intensiv und ließen den Gästen aus der Kreisstadt kaum Raum zur Entfaltung kommen. Die Folge waren über drei Minuten ohne Rosenheimer Korberfolg und so wähnte man sich auf Aiblinger Seite bereits als Sieger. Doch bereits da nahm das Unheil seinen Lauf.
In der besten Phase der Fireballs, gegen Ende des zweiten Viertels, entstand plötzlich ein Bruch im Offensivspiel. Zahlreiche Wechsel zerstörten den Rhythmus im Angriff und so war es einzig der weiterhin starken Defense zu verdanken, dass der TBA zur Halbzeit, immer noch mit neun Punkten führte. Pausenstand 42:33.
Dazu Justin Kaifosch: „Wir hätten zur Halbzeit eigentlich bereits mit 20 führen müssen. Wir haben Rosenheim dominiert und einfach nicht konzentriert genug weitergespielt. Zur Pause hätte das Spiel entschieden sein müssen. Was danach passiert ist, kann ich mir auch nicht wirklich erklären, das war die schlechteste Halbzeit an die ich mich in den vergangenen zwei Jahren erinnern kann.“
Rosenheim kam hochmotiviert aus der Kabine und kam durch Korberfolg von Hogges und Erberts schnell in Schlagdistanz. Die Fireballs waren nun plötzlich völlig von der Rolle. Die Offensive war wieder viel zu eindimensional. Nach wenigen Pässen wurde sofort der Abschluss gesucht, ohne Rücksichtnahme auf eine gute oder in den meisten Fällen schlechte Wurfposition. Dadurch sank die Wurfquote ins Bodenlose. Zudem kollabierte immer öfter die Verteidigung aufgrund mangelnder Kommunikation und so lud man die Spartans förmlich dazu ein, die Führung zu übernehmen.
Der TBA war nun in allen Facetten des Spiels überfordert. Es fehlten die Impulse. Einziger Lichtblick zu diesem Zeitpunkt war Malo Valerien (19/5/5), der immer wieder versuchte, sein Team anzutreiben und Ordnung ins Spiel zu bringen. Doch alle Versuche waren umsonst. Völlig atypisch ließen die Fireballs in einer so wichtigen Phase die Köpfe hängen. So war der Führungswechsel mit der Schlusssirene des dritten Viertels nur eine logische Konsequenz. Bad Aibling hatte nun minutenlang nichts mehr entgegenzusetzen. Einfachste Fehler wurden begangen und trotz schlechter Quote wurde immer weiter von draußen geworfen. Man schenkte das Spiel förmlich ab. Rosenheim, das eine ordentliche aber keineswegs überragende Leistung ablieferte, sagte danke und setzte sich Punkt für Punkt ab.
Die Fans im FireDome sahen zwar nochmal ein letztes Aufbäumen ihrer Mannschaft, rund zwei Minuten vor dem Ende, doch da war es schon zu spät. So setzte es für die Fireballs Bad Aibling eine vollkommen unnötige und zu Einhundertprozent selbstverschuldete Niederlage im Lokalderby gegen Rosenheim. Endstand 76:82. Für Bad Aibling spielten außerdem: Kekic, Manuel Hack-Vazquez (1), Justin Kaifosch (3), Tobi Guggenhuber, Miodrag Mirceta (11), Benni Ivancic, Claus Weiß (13) und Felix Kristian.
Durch diese Niederlage verabschiedet sich der TBA nun endgültig aus dem Aufstiegsrennen. Mit einer Bilanz von 12 Siegen und vier Niederlagen ist man aber weiterhin Tabellendritter und gemessen an den gesteckten Saisonzielen immer noch voll im Soll. Der Fokus des Teams liegt weiterhin darauf, jedes verbleibende Spiel zu gewinnen, aber auch gleichzeitig die vielen Nachwuchsspieler und Talente des Teams bestmöglich zu entwickeln. Ob dieser Spagat machbar ist, kann direkt am nächsten Spieltag unter Beweis gestellt werden, denn dann gastieren die Kurstädter beim Tabellenführer VFL Treuchtlingen.