Die Starbulls Rosenheim haben das Heimspiel am 37. Spieltag der DEL 2 gegen den ESV Kaufbeuren verdient mit 3:0 gewonnen. 2.209 Zuschauer im emilo-Stadion sahen bereits nach 20 Sekunden den Führungstreffer für die Grün-Weißen, die den ersten Spielabschnitt gegen ein dezimiertes Gästeteam klar dominierten. Kaufbeuren legte aber im weiteren Spielverlauf immer mehr zu und kam vor allem im letzten Spielabschnitt noch zu einigen hochkarätigen
Torchancen. Starbulls-Keeper Timo Herden überzeugte jedoch mit einer fehlerfreien Leistung und verdiente sich auch dank mehrerer spektakulärer Paraden den „Shutout“.
Gästecoach Andreas Brockmann konnte zwar wieder auf Verteidiger Florin Ketterer zurückgreifen, aber dennoch lediglich 14 Feldspieler aufbieten. Ondrej Pozivil, Anton Pertl, Jeff Szwez und Denis Pfaffengut fehlten verletzungsbedingt, außerdem stand diesmal keiner der Förderlizenzspieler zur Verfügung. Bei den Starbulls fehlten Michael Rohner, Michael Baindl, Simon Fischhaber und Andreas
Nowak.
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Schon nach 20 Sekunden zappelte die Scheibe im Netz, nachdem Tyler Scofield abgelegt und Maximilian Vollmayer das Spielgerät direkt von der blauen Linie flach neben dem linken Pfosten zur 1:0-Führung über die Linie hämmerte. Kaufbeuren spielte in der Folge zwar gefällig mit, entfachte aber kaum Torgefahr. Anders die mit drei Centern und vier
Außenpärchen im Sturm sehr variabel agierenden Gastgeber, die regelmäßig zu besten Torchancen kamen und vor allem Mitte des ersten Spielabschnitts das Kaufbeurer Tor kräftig unter Beschuss nahmen. Gästekeeper Stefan Vaijs rettete gegen Greg Classen, Leopold Tausch, Tyler McNeely, Manuel Edfelder und Peter Lindlbauer mit bemerkenswerten Paraden, als er bei einem Schuss von Simon Heidenreich schon geschlagen war rettete die Latte (14.). Mit nur einem Gegentor waren die Rot-Gelben, für die Michael Fröhlich nach neun Minuten eine gute Torchance vergab, zur ersten Pausensirene jedenfalls sehr gut bedient.
Wesentlich ausgeglichener verlief der zweite Spielabschnitt. Max Schmidle aus dem Handgelenk (23.), Brendan Gracel nach einem Solo (28.) und Sami Blomqvist (32.), dessen Schuss noch abgeblockt wurde, hatten gute Chancen zum Ausgleich. Für die Starbulls hätten Leopold Tausch nach einem Solo (23.) sowie McNeely und Thomas Reichel (30.) mit verdeckten Schüssen auf 2:0 stellen können. Als Brendan Gracel dann aber nach einem Anspiel in Unterzahl McNeely attackierte und sich zu Sebastian Osterloh in die Kühlbox gesellen musst, schlugen die Hausherren mit zwei Mann mehr auf dem Eis zu.
Nach Zuspiel von Geburtstagskind Manuel Edfelder (wurde 20) jagte Verteidiger Peter Lindlbauer die Scheibe von der blauen Linie flach ins linke Eck; Torwart Vajs hatte wegen verdeckter Sicht keine Abwehrchance – 2:0 (35.). Greg Classen hatte sogar noch die große Chance zum 3:0, traf aber völlig frei vor dem Gästegehäuse auftauchend den Puck nicht (39.).
Trotz des engen Kaders konnten die Gäste aus dem Allgäu im letzten Drittel noch einmal zulegen, gaben den Ton an und hatten einige Chancen zum Anschlusstreffer, der spätestens zu dem Zeitpunkt verdient gewesen wäre, als Joona Karevaara mit einem raffinierten Schuss an der Unterkannte der Latte scheiterte (45.). Zwei Minuten danach fischte der fehlerlos haltende Timo Herden im Rosenheimer Tor eine Direktabnahme des gleichen Spielers spektakulär mit der Fanghand aus dem Winkel, ehe er zweimal gegen Max Schmidle retten musste. Gegen die in der Schlussphase immer offenere Abwehr der Gäste hatten aber auch die Starbulls eine Handvoll Möglichkeiten auf das 3:0, das schließlich Leopold Tausch nach uneigennütziger Vorarbeit von Simon Heidenreich frei vor Stefan Vajs hoch unter die Latte erzielte (57.).
Gästetrainer Andreas Brockmann wollte seinem Team nach der Partie keinen Vorwurf machen: „Heute war einfach nix drin, das muss man dann auch einmal akzeptieren. Rosenheim war aggressiver und hat verdient gewonnen, von unserer Seite war nur das letzte Drittel ordentlich.“ Starbulls-Coach Franz Steer freute sich vor allem über das 3:0: „Das war ein schönes Tor unserer dritten Reihe, das sich die Jungs auch wirklich verdient haben. Die Mannschaft hat heute insgesamt gut gearbeitet. Dass wir mit vier Außenstürmer-Pärchen und drei Centern agiert haben, hat zwar nicht unbedingt viel zum Spielfluß beigetragen, aber wir haben damit viel Energie auf das Eis gebracht.“