Eine an den Rosenheimer AfD-Kreisvorsitzenden Franz Bergmüller gerichtete E-Mail zieht polizeiliche Ermittlungen nach sich.
„Am Sonntag wird Ihre Frau erschossen“ lautete die Nachricht, die Franz Bergmüller jetzt in seinem E-Mail-Postfach vorfand. Nach kurzer Überlegung entschloss sich der AfD-Politiker dazu, Anzeige bei der Rosenheimer Kripo zu erstatten. Die Ermittler konnten den Absender der Morddrohung bis auf einen tschechischen Server zurückverfolgen, gab der Kreisvorsitzende bekannt. „Die Drohung nimmt man anfangs nicht ernst“, sagt Bergmüller, „aber dann denkt man nach und kommt zu dem Schluß: Es gibt genügend Irre. Derartige Hass-Mails sollte man nicht einfach abtun. Die Hemmschwelle gewisser Kreise sinkt offensichtlich immer weiter ab, und ich kann nicht beurteilen, wo derartige Leute ihre Aktivitätsgrenzen sehen.“
Franz Bergmüller, der für die Formulierung klarer Standpunkte bekannt ist und kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um kritische Auseinandersetzungen geht, teilt gegenüber der Presse mit, er sei „sicher kein Angsthase. Aber ich bin auch nicht bereit, derartige Auswüchse zu ertragen.“ Ein kurz vor dem Jahreswechsel zugestellter inhaltsloser Brief mit der Adressierung „An die Nazisau Bergmüller“ verdeutliche zudem, „auf welchem Niveau der politischen Auseinandersetzung wir mittlerweile angekommen sind.“ „Erschüttert“ habe ihn darüber hinaus, dass den Ermittlungsbehörden bei der Rückverfolgung des Absenders von Seiten deutscher Justiz Grenzen gesetzt sind. „Unser Justizminister bringt es offenbar nicht fertig, dass auch auf europäischer Ebene die Speicherung solcher Hass-E-Mails auf einem tschechischen Server erfolgt“, sagt Bergmüller, „da werden technische Wege zugelassen, die am Ende die Strafverfolgung vereiteln.“
Um seine eigene Sicherheit oder die seiner Familie sei er nicht besorgt, sagt Bergmüller. Auch sein politisches Engagement werde er keinesfalls zurückfahren. „Beim nächsten Brief würde ich ihn allerdings nicht so schnell öffnen, denn es könnte auch eine Briefbombe sein!“