Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd warnt eindringlich: Derzeit kommt es in den Landkreisen Mühldorf am Inn und Rosenheim vermehrt zu Anrufen von „falschen Polizeibeamten“. Die Täter riefen meistens mit einer manipulierten Telefonnummer wie 089/110 bei Seniorinnen und Senioren an und erkundigten sich nach deren Wertgegenständen: „Seien Sie misstrauisch!“
Mehrere Fälle in Waldkraiburg sowie ein Fall in Großkarolinenfeld sind der Polizei in den letzten Tagen bekannt worden. Die Anrufer geben sich gegenüber ihren Opfern als Polizeibeamte aus und versuchen diesen glaubhaft zu machen, dass bei Einbrechern eine Liste mit deren Namen aufgefunden worden wäre. Sie müssten deshalb wissen, ob der oder die Angerufene Wertgegenstände zuhause habe. In den bekannten Fällen kamen die Anrufe den Seniorinnen und Senioren suspekt vor und sie legten auf. Die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hat die Ermittlungen übernommen.
Die Polizei rät:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte, Polizisten oder Anwälte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
- Geben Sie keine Details preis zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen.
- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen Rücksprache mit Familienangehörigen.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vor, informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei.
- Warnen Sie Ihre Familienangehörigen, dass sich falsche Verwandte oder Polizisten melden könnten.
Bereits im Juni warnte die Polizei vor Betrügern, die diesen Trick anwenden und nach Wertgegenständen im Haus fragen. Teils wurden die Opfer auch gebeten, ihre Alarmanlage zu testen. Die Unbekannten versuchten, ihre Opfer auszuforschen und weitere Straftaten einzuleiten. Betroffen waren zu diesem Zeitpunkt Miesbach, Holzkirchen und Garmisch-Partenkirchen. Die Polizei verdeutlichte, 110 sei eine Notrufnummer, von der aus „niemals“ angerufen werde. Bei Rückfragen meldeten sich die Beamten immer mit einer „normalen“ Rufnummer. Stehe „110“ bei einem aktiven Anruf auf dem Display, sei dieser mit Sicherheit ein Betrugsversuch.
Olaf Konstantin Krueger