Herzblut, Herzenswärme und Nächstenliebe
Das Christliche Sozialwerk Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach e.V. – in Summe eine Erfolgsgeschichte: (v.l.) 2. Vorstand und Brannenburger Bürgermeister Matthias Jokisch, Landrat Wolfgang Berthaler, Geschäftsführerin Monika Kaiser-Fehling, Regierungsvizepräsidentin Maria Els sowie 1. Vorstand und Bürgermeister von Flintsbach Stefan Lederwascher. Foto: lra

Herzblut, Herzenswärme und Nächstenliebe

Sozialpreis des Landkreises Rosenheim für Christliches Sozialwerk Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach e.V.

Viele zupackende und ausdauernde Menschen sind erforderlich, um so ein Projekt aufzubauen und am Leben zu erhalten. Das ist aller Anerkennung wert. Oberbayerns Regierungsvizepräsidentin Maria Els ließ keine Zweifel aufkommen, dass die Rosenheimer Kreistagmitglieder mit dem Christlichen Sozialwerk Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach e.V. einen würdigen Preisträger ausgewählt hatten. Im vollbesetzten großen Sitzungssaal des Rosenheimer Landratsamtes ehrte Landrat Wolfgang Berthaler den Sozialverein mit dem Sozialpreis 2016 des Landkreises Rosenheim.

Regierungsvizepräsidentin Els lobte in ihrer Laudatio den vor 60 Jahren gegründeten Verein für seine Grundhaltung. Die Pflege zuhause stand von Anfang an im Mittelpunkt. Es ist eine Fürsorge auf Augenhöhe und es geht darum, den ganzen Menschen in seiner individuellen Situation zu erfassen. Früher war das eher selbstverständlich, aus heutiger Sicht würde man sagen, es war fortschrittlich, sagte Els.

1956 startete das Christliche Sozialwerk mit einer Pflegekraft. Neben dem ambulanten Pflegedienst, der heute mehr als 150 Pflegebedürftige versorgt, bietet der Verein mit großem ehren-amtlichen Engagement viele kleine und große Dienste an, die Senioren, Pflegebedürftigen und Menschen mit Handicap weiterhin eine Teilhabe am Leben der Gesellschaft ermöglicht.

2008 startete nach einer Befragung der Senioren in Brannenburg und Flintsbach unter dem Motto „Dahoam is Dahoam“ das betreute Wohnen zuhause. Hier kümmern sich ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Menschen, die alleine leben, aber noch nicht pflegebedürftig sind. Die Ehrenamtlichen sind Ansprechpartner, „Kummerkasten“ und Hilfe für die Senioren in allen Lebenslagen.

Zudem werden unter anderem ein „Menümobil“, also Essen auf Rädern, oder Unterstützung für pflegende Angehörige angeboten. Das jüngste Projekt, ein Bürgermobil, das die Senioren nach Anmeldung zum Arzt, zum Einkaufen oder einfach nur zu Freunden bringt, erfreut sich schon nach kurzer Zeit an einem extrem hohen Zuspruch.

Seit 2005 wird eine Demenzbetreuung angeboten. Das 2011 in Betrieb genommene und 2015 erweiterte Mehrgenerationenhaus in Flintsbach wurde speziell und individuell für Menschen mit Demenz eingerichtet. Das Haus ist aber noch mehr. Das „Café Miteinander“ bietet sich als Begegnungsstätte an, seit 2015 gibt es ein teilstationäres Angebot in der Tagespflege und durch die gemeindliche Kinderkrippe im Haus ist das Mehrgenerationenhaus eine Begegnungsstätte für Jung und Alt.

Eine besondere Anerkennung hatte Regierungsvizepräsidenten Els für die Zusammenarbeit der Gemeinden Brannenburg und Flintsbach übrig. Es ist ein gutes Beispiel dafür, was man in einer interkommunalen Zusammenarbeit leisten kann. Ähnlich sah es Landrat Wolfgang Berthaler. Man merkt, welcher Geist und welche Seele durch beide Gemeinden weht. Der Landrat schreibt Brannenburg und Flintsbach eine Vorreiterrolle zu. Dieses Miteinander über Gemeindegrenzen hinweg ist ein Weg für die Zukunft.

Die Erfolgsgeschichte des Christlichen Sozialwerkes Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach e.V. wäre ohne das Engagement von Ehrenamtlichen nicht möglich. Es ist außergewöhnlich, dass fast alles ehrenamtlich geleistet wird, sagte Els und Berthaler lobte die hohe Einsatzbereitschaft. Der Landrat war selbst viele Jahre 1. Vorstand des Christlichen Sozialwerkes. Die Auszeichnung mit dem Sozialpreis des Landkreises ist fast so, als wenn ein eigenes Kind Geburtstag hat, sagte Berthaler. In diesem Zusammenhang war ihm der Hinweis wichtig, dass nicht er den Preisträger ausgewählte. Die Verantwortlichen im Landratsamt hatten ihm das Christliche Sozialwerk als herausragenden Vorschlag präsentiert.

Stefan Lederwascher, Flintsbachs Bürgermeister und 1. Vorstand des Preisträgers sagte, ich bin unheimlich stolz auf den Sozialpreis 2016. Auch Lederwascher lobte die vielen Ehrenamtlichen. Ich bin sehr dankbar, wie ihr das Ehrenamt lebt, das ist euer Preis. Die Zukunft sieht der 1. Vorstand positiv und an die Geschäftsführerin Monika Kaiser-Fehling gewandt meinte er, auf deine innovativen Ideen möchte ich auch die nächsten Jahrzehnte nicht verzichten. Die Angesprochene hatte das Schlusswort: Bei uns steckt so viel Herzblut, Herzenswärme und Nächstenliebe drin, das macht das Sozialwerk aus.

Der Sozialpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Landkreis Rosenheim ehrt damit beispielhaftes Handeln im sozialen Bereich, insbesondere den herausragenden Einsatz auf dem Gebiet der Altenarbeit, der Behindertenarbeit und der Hilfe für die sozial Schwachen und Benachteiligten.

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