Aiblinger FireGirls kämpfen sich nach großem Rückstand ran – und verlieren dann trotzdem
Wieder nichts! Die Aiblinger FireGirls verlieren am Samstagabend in Marburg mit 67:78. Das Bittere daran: Diese Niederlage hätte nicht sein müssen, denn für die aufopferungsvoll kämpfenden Basketballerinnen aus der Kurstadt wäre durchaus mehr möglich gewesen. Wenn, ja wenn die erste Hälfte nicht gewesen wäre …
„Da haben wir das Spiel verloren" beklagt Trainer Oliver Schmid. „in den ersten beiden Vierteln haben wir einfach nicht aggressiv genug verteidigt und wir haben zu wenig dafür getan, um zu freien Würfen zu kommen." Dazu kommt noch eine denkbar schlechte Wurfquote der Aiblingerinnen. Schmid: „Hinter der Drei-Punkte-Linie gab’s von 13 Versuchen nur zwei Treffer – das ist eindeutig zu wenig."
Das alles machten die Hausherrinnen aus Marburg besser. Die schon im Vorfeld von dem Aiblinger Trainerteam diagnostizierte hohe Trefferquote bestätigte sich auch in diesem Spiel. Das Team der Hessinnen traf quasi nach Belieben und war mittlerweile schon mal rund 20 Punkte weg. Und erst da wachten die Aiblingerinnen auf. Nach der Halbzeitpause zeigten die FireGirls Moral und setzten all das um, was eigentlich schon am Anfang der Partie hätte so passieren sollen. Sie zeigten sich aggressiv und schnell und kämpften sich so bis auf acht Punkte Rückstand heran.
„Wären wir von Anfang an ein bisschen cleverer gewesen – wer weiß, wie das Spiel dann ausgegangen wäre", sinniert Schmid. Für ihn war dieses Spiel ein Déjà-Vu-Erlebnis: „Es ist wohl so, dass wir hier in der 1. Bundesliga am Anfang zu großen Respekt vor den Gegnern haben und Angst vor der eigenen Courage haben. Erst wenn wir mit etwa 20 Punkten hoffnungslos hinten liegen, fällt der Druck ab und die Mädels fang dann an, richtig gut Basketball zu spielen."
Dass sie es können, haben sie in der Vergangenheit und auch gestern im zweiten Spielabschnitt oft genug bewiesen. „Da haben alle gut verteidigt, im Gegensatz zum Beginn."
Obwohl gegen Marburg auch viele Punkte hingenommen werden mussten, die durch individuelle Fehler entstanden, sieht Schmid bei seinen Spielerinnen auch positive Ansätze. Neuzugang Angela Pace etwa zeigte sich deutlich verbessert und wurde mit 16 Punkten zur Top-Scorerin der FireGirls. Christina Schnorr und Ali Forde punkteten ebenfalls im zweistelligen Bereich, und auch Lindsay Sherbert war mit 13 Punkten und elf Rebounds wieder eine zuverlässige Kraft. Dies wurde auch von den rund 15 mitgereisten Fans bejubelt, die wie immer die FireGirls lautstark unterstützten.
Doch trotz der Niederlage: Über das Ergebnis zu lamentieren und zu jammern ist nicht die FireGirls-DNA. Oliver Schmid sieht positiv in die Zukunft: „Wenn wir im kommenden Spiel gegen Chemnitz an die Leistung im letzten Viertel anknüpfen können, dann bin ich zuversichtlich, dass wir zu Hause was Zählbares mitnehmen."