Einheitliches Funknetz für Rettungs- und Sicherheitskräfte: Eintritt ins „digitale Zeitalter“
Neueste Technik beim Bayerischen Roten Kreuz in Mühldorf: BRK-Mitarbeiter Anton Stiglmeier funkt jetzt digital. Foto: BRK-Kreisverband Mühldorf am Inn

Einheitliches Funknetz für Rettungs- und Sicherheitskräfte: Eintritt ins „digitale Zeitalter“

Analoge Funktechnik hat endgültig ausgedient: Polizeien, Rettungskräfte und Feuerwehren in den Landkreisen Mühldorf am Inn, Altötting, Berchtesgadener Land und Traunstein funken nach gut zweijährigen intensiven Modernisierungsmaßnahmen einheitlich und flächendeckend digital. Die Einführung des Digitalfunks bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gewährleistet laut Bayerischem Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr optimale und schnelle Hilfe.

„Ich freue mich, dass die Einführung des Digitalfunks nun abgeschlossen ist und wir die neue Technik für unsere Einsätze im Landkreis nutzen können“, erklärt Mühldorfs Landrat Georg Huber (CSU) den Eintritt ins „digitale Zeitalter“. Und Altöttings Landrat Erwin Schneider (CSU) zeigt sich gegenüber Inn-Salzach blick „sehr froh darüber, dass die jahrelangen Vorbereitungen ein Ende gefunden haben und nun alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben digital funken können. Durch die Einführung des Digitalfunks können wir jetzt auf ein verlässliches und vor allem abhörsicheres System zurückgreifen, das im Vergleich zum Analogfunk auch noch deutlich leistungsfähiger ist.“

Vorteile des BOS

Die wesentlichen Vorteile des BOS-Digitalfunks sind – kurz gefasst – ein gemeinsames Netz, sehr hohe Verfügbarkeit, verbesserte Sprachqualität ohne Rauschen, Abhörsicherheit des Funkverkehrs, Einzel- und Gruppenkommunikation sowie zahlreiche Zusatzdienste wie beispielsweise Notruf oder GPS-basierte Fahrzeug- und Personenortung.

In den vier Landkreisen Mühldorf am Inn, Altötting, Berchtesgadener Land und Traunstein erfolgte die Einführung des Digitalfunks schrittweise: Mitte April startete die Nutzung bei den polizeilichen Einheiten. Mitte Juni wurde der öffentlich-rechtliche Landrettungsdienst, Mitte Juli der Wasserrettungsdienst auf Digitalfunk umgestellt. Seit Anfang Oktober funken nun mit der Feuerwehr alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben digital. In ganz Bayern nutzen neben Polizeien von Bund und Ländern rund 450.000 Helfer von Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdiensten, Technisches Hilfswerk und Zoll das BOS-Digitalfunknetz. Vom Bayerischen Roten Kreuz zeigt sich Mühldorfs Kreisgeschäftsführerin Tanja Maier gegenüber Inn-Salzach blick begeistert: „Wir haben einwandfreie Sprachqualität, keinerlei Störgeräusche mehr, keine Funklöcher.“

Langer Weg in die Digitalisierung

Der Startschuss zur Einführung des Digitalfunks in den vier Landkreisen fiel im Januar 2014. Unter dem Schirm der Projektgruppe „DigiNet“ des bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr wurde in Kooperation mit der Polizei und allen Hilfsorganisationen eine regionale Projektgruppe ins Leben gerufen, die sich mit allen für die reibungslose Einführung des neuen Funksystems wichtigen Aspekten befasste. So wurden taktische Konzepte sowie eine europaweite Ausschreibung zur Beschaffung der erforderlichen Funkgeräte erarbeitet. Daneben wurde die „Integrierte Leitstelle (ILS)“ Traunstein technisch für das neue Funksystem betriebsbereit gemacht.

Zur Verwaltung und Betreuung der neuen Technik wurde in den Räumen des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein eine neue Dienststelle, die sogenannte „Taktisch-Technische Betriebsstelle“, geschaffen. Für die etwa 12.000 Endanwender in den Hilfsorganisationen und bei der Polizei mussten Schulungsunterlagen erstellt und Schulungen geplant werden. Durch das Staatsministerium wurden zeitgleich die Infrastruktur des Digitalfunknetzes in Auftrag gegeben sowie die 45 Sendestandorte in den Landkreisen errichtet und vernetzt.

Schnelle Hilfe

Vor einem Jahr – im Oktober 2015 – konnte dann das Digitalfunknetz für erste Tests in Betrieb genommen, die Schulungsmaßnahmen gestartet und der Einbau in die Einsatzfahrzeuge begonnen werden. In den vier Landkreisen mussten über 1.000 Einsatzfahrzeuge mit der neuen Funktechnik ausgestattet werden. Die Abschlussarbeiten laufen in diesen Wochen. „Mit der neuen Technik haben die Einsatzkräfte jetzt ein äußerst leistungsfähiges Funknetz mit einer flächendeckenden Funkversorgung. Das Digitalfunknetz hilft damit allen Bürgerinnen und Bürgern, denn es sorgt dafür, dass im Notfall die Hilfe schneller und verlässlicher kommt“, unterstreicht Landrat Huber.

Olaf Konstantin Krueger

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