Bayern- & Deutschlandnews zum 5. Oktober 2016!
Ernteschätzung in Bayern
Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik zufolge hat es heuer im Freistaat aufgrund des unbeständigen Wetters nur eine durchschnittliche Getreideernte (ohne Körnermais) von 6,9 Millionen Tonnen gegeben. Auf das Brotgetreide (Weizen und Roggen) entfallen knapp 4,2 Millionen Tonnen. Bei Kartoffeln wird mit einer Ernte von 1,8 Millionen Tonnen gerechnet. Bei Gemüse gibt es allerdings ein vielfältiges Angebot. So brachte die Spargelsaison nach vorläufigen Berechnungen eine Spitzenernte von knapp 20.000 Tonnen. Neben Spargel werden in Bayern in größerem Umfang auch Speisezwiebeln, Einlegegurken und diverse Salate angebaut. Im Obstanbau wird eine Apfelernte von etwa 37.000 Tonnen veranschlagt.
Stärkerer Preisauftrieb
Im Vergleich zum September des Vorjahres haben sich die Verbraucherpreise in Bayern im Gesamtniveau um 0,8 Prozent erhöht. Die Inflationsrate weist damit zwar weiterhin einen moderaten Verlauf auf, der Anstieg war allerdings etwas stärker als in den vorangegangenen Monaten. Eine höhere Teuerungsrate wurde zuletzt im April 2014 (+1,0 Prozent) gemessen. Das Preisniveau für Nahrungsmittel ist im Jahresvergleich um 0,6 Prozent gestiegen. Überdurchschnittlich verteuert hat sich binnen Jahresfrist Obst (+2,9 Prozent). Spürbare Preisnachlässe waren hingegen bei Molkereiprodukten zu beobachten. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, haben sich die Verbraucherpreise gegenüber dem vorangegangenen August im Gesamtniveau nur geringfügig (+0,2 Prozent) erhöht. Überdurchschnittliche Preiserhöhungen waren bei Kraftstoffen (+2,5 Prozent) und Heizöl (+3,8 Prozent) zu beobachten. Mit der Einführung der Herbst-/Winterkollektion sind auch die Preise für Bekleidungsartikel (+6,4 Prozent) kräftig gestiegen.
Sonnenreicher September
Der September 2016 gehört zu den vier wärmsten seit 1881: Die Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad Celsius lag um 3,5 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Anhaltender Hochdruckeinfluss hielt Tiefdruckgebiete weitgehend von Mitteleuropa fern und sorgte in Deutschland für einen überwiegend trockenen, extrem warmen und sonnenscheinreichen September. Nur zu Beginn der zweiten Monatshälfte konnte sich in der Mitte und im Süden Deutschlands vorübergehend kühles Wetter mit gebietsweise ergiebigen Niederschlägen durchsetzen. Meist gelangte jedoch sehr warme oder gar heiße Luft zu uns. Damit erlebten die Menschen einen der wärmsten Septembermonate seit Aufzeichnungsbeginn. Vielerorts wurden neue Monatsrekorde gemeldet. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Gesundheitsausgaben gestiegen
Das Bayerische Landesamt für Statistik weist für den Zeitraum 2008 bis 2014 stetig steigende Gesundheitsausgaben aus. Im Jahr 2014 wurden erstmals über 50 Milliarden Euro für die bayerische Gesundheit ausgegeben, 4024 Euro pro Einwohner. Damit machen die Gesundheitsausgaben 9,7 Prozent des bayerischen Bruttoinlandsprodukts aus. Der größte Ausgabenträger ist die Gesetzliche Krankenversicherung mit 28 Milliarden Euro. Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung sind im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gestiegen: um mehr als 6,1 Prozent.
Spielzeugautos gegen BVWP
„Spielzeug Auto?“ lautet der Titel einer bundesweiten Kampagne der BUNDjugend, bei der sich Jugendliche für ein Umdenken in der Verkehrspolitik einsetzen und gegen den „autofixierten“ Bundesverkehrswegeplan 2030 von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) richten sollen. Deutschlandweit ruft die BUNDjugend Jugendliche dazu auf, ihre alten Spielzeugautos an den Bundesverkehrsminister zu schicken und sich in den nächsten Monaten mit eigenen kreativen Aktionen für eine klimafreundliche und zukunftsfähige Verkehrspolitik einzusetzen. „Wir spielen nicht mehr mit Autos, sie sind für uns kein Statussymbol mehr,“ erklärt Carolin Lotter aus dem BUNDjugend-Bundesvorstand. Mit dem Hashtag #Spielzeugauto erzählen Jugendliche online, warum sie sich an der Aktion beteiligen, und inspirieren andere, sich ebenfalls für eine „Verkehrswende“ stark zu machen.
Klage vor EuGH
„Verkehrsminister Dobrindt kann es drehen und wenden wie er will: Seine Mautpläne sind nicht straßentauglich. Sie diskriminieren europäische Autofahrer und sind daher mit EU-Recht nicht vereinbar“, kommentiert Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. „Dobrindt hat jegliche rote Ampeln der Kommission ignoriert – inklusive eines persönlichen Briefes der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc. Wieso der Verkehrsminister trotzdem seine politische Geisterfahrt fortgesetzt hat, kann ich mir nur mit persönlichen Profilierungsgründen in Bayern erklären.“ Kernpunkt der Klage bleibt laut SPD einseitige Belastung von EU-Ausländern. Inländische Autofahrer würden hingegen durch die gleichzeitige Senkung der Kfz-Steuer um die fällige Mautgebühr entlastet. Das verstoße gegen das Prinzip der im EU-Recht festgeschriebenen Nichtdiskriminierung.
AfD kritisiert Waigel
Die AfD-Landesverbände von Bayern und Sachsen werfen der CSU „unerträgliche Doppelmoral“ vor. „Die CSU kann nicht erst gemeinsam mit Sachsens CDU ein Leitkultur-Papier mit Bekenntnissen zu Heimat und Tradition verabschieden und dann den ‘Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur’ (VEBWK) boykottieren, nur weil dessen Vorsitzender Franz Bergmüller AfD-Funktionsträger ist“, betonten der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron und Sachsens Landesvize Thomas Hartung in einer gemeinsamen Stellungnahme. Hintergrund ist die Absage von Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) als Laudator bei der Vergabe des Titels „Bayerischer Stammtischbruder 2016“ am 13. Oktober in München, weil Bergmüller auch Kreisvorsitzender der AfD Rosenheim sei.
Drohe behindert Passagiermaschine
In der östlichen Einflugschneise zum Flughafen München ist am 1. Oktober erneut eine Drohne in unmittelbarer Nähe eines Airbusses gesichtet worden. Der Pilot der Passagiermaschine im Landeanflug meldete das unbemannte Flugobjekt im Luftraum zwischen Fraunberg und Berglern, ungefähr über dem Weiler Kugelstetten. Die Kriminalpolizei Erding hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr aufgenommen und weist nochmals darauf hin, dass für den Flugbetrieb mit Drohnen klare gesetzliche Regelungen gelten und eine Annäherung an Luftfahrzeuge aller Art nicht nur überaus gefährlich, sondern auch verboten ist. Der Straftatbestand des gefährlichen Eingriffes in den Luftverkehr ist mit empfindlichen Freiheitsstrafen sanktioniert.
Olaf Konstantin Krueger
Hier geht’s zu den Bayern- & Deutschlandnews vom 31. September 2016.