31 Seiten umfasst der Bericht zur Kriminalitätslage 2015 in Wasserburg, den die Polizeiinspektion den Bürgermeistern des Dienstbereiches beim diesjährigen „Sicherheitsgespräch“ vorgelegt hat. Dienststellenleiter und Erster Polizeihauptkommissar Markus Steinmaßl, sein Stellvertreter Polizeihauptkommissar Richard Gottwald sowie Verkehrsexperte Polizeihauptkommissar Berthold Niessner erklärten anhand von Statistiken, Tabellen und Grafiken die Entwicklungen bei Diebstählen, Gewaltkriminalität, Sachbeschädigungen und Jugendkriminalität. Demzufolge gibt es in Wasserburg im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang der Straftaten.
Eine „Spur der Verwüstung“ haben in Wasserburg ein oder mehrere unbekannte Täter in der Nacht von Montag, 11. April, auf Dienstag, 12. April, hinterlassen: Am Marienplatz wurden nach Polizeiangaben mehrere Abfalleimer beschädigt, an der Burg mehrere Pflanztröge und in der Köbingerbergstraße mehrere Warnbaken von Verkehrsinseln. Der Schaden: rund 1.000 Euro. Die Polizeiinspektion Wasserburg am Kaspar-Aiblinger-Platz, erreichbar unter Rufnummer 0 80 71/9 17 70, versucht, solche Sachbeschädigungen aufzuklären, wertet zudem sämtliche Delikte in ihrem Zuständigkeitsbereich statistisch aus. Jedes Frühjahr dient dann ein „Sicherheitsgespräch“ mit den Bürgermeistern dem Rückblick und Austausch über die registrierten Vorkommnissse des zurückliegenden Kalenderjahres.
Kriminalitätslage 2015
Letztes Jahr bearbeitete die PI Wasserburg 1.263 Straftaten, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 151 Fälle (11,1 Prozent). Dieser Rückgang fiel „bedeutender“ aus als der rückläufige Trend, den das Polizeipräsidium Oberbayern verzeichnete (sechs Prozent), erklärt PHK Gottwald gegenüber blick. Dabei enthält die Statistik keine das Ausländerrecht betreffenden Straftaten, die „nahezu ausschließlich“ illegale Aufenthalte betreffen, so Gottwald. Aufgeklärt wurden in Wasserburg 770 Delikte, eine Aufklärungsquote von 61 Prozent und „geringfügig niedriger“ als 2014.
Diebstähle: rückläufig
Gegenüber dem Vorjahr ist die Gesamtzahl der Diebstähle 2015 um 11,3 Prozent gesunken. Während die Zahl der Ladendiebstähle um 13,8 Prozent stieg, sank die Zahl der einfachen Diebstähle um 8,2 Prozent und die Zahl der schweren Diebstähle deutlich um 17 Prozent. Schwere Diebstähle in und aus Diensträumen, Büros oder Werkstätten nahmen um 23,1 Prozent ab. Dagegen stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche von 18 auf 32 Fälle (+77,8 Prozent), die Zahl der Tageswohnungseinbrüche um 37,5 Prozent. Bei den Pkw-Diebstählen verzeichnete die PI Wasserburg eine Abnahme von 50 Prozent. 28 Fahrraddiebstähle wurden zur Anzeige gebracht (Vorjahr: 39 Delikte), ein Rückgang um 28,2 Prozent.
Gewaltkriminalität: etwas angestiegen
Die Gewaltkriminalität ist 2015 geringfügig um 1,5 Prozent gestiegen. Bei der PI Wasserburg kamen 153 (Vorjahr: 181) vorsätzliche Körperverletzungsdelikte (-15,5 Prozent) und 75 (Vorjahr: 67) gefährliche und schwere Körperverletzungsdelikte (+11,9 Prozent) zur Anzeige. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahmen deutlich ab: von 19 auf zwölf Anzeigen (-36,8 Prozent). 83,3 Prozent aller Sexualstraftaten konnten aufgeklärt werden. Eine „gute Quote“, sagt Gottwald.
Sachbeschädigungen: gesunken
„Ein teures Ärgernis bleibt der Vandalismus“, erklärt Gottwald. 2015 fielen aber die Fälle der Sachbeschädigungen an Kfz von 99 auf 67 Straftaten (-32,3 Prozent). Auch vorsätzliche Sachbeschädigungen nahmen von 217 Straftaten in 2014 auf 190 in 2015 ab. Genauso sanken die Vermögens- und Fälschungsdelikte von 168 auf 142 Fälle. Mit 69 zur Anzeige gebrachten Rauschgiftdelikten blieb die Anzahl exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Der Gesamtschaden aller Delikte belief sich 2015 auf 614.416 Euro. Im Vorjahr war die Schadenssumme mit 3.189.853 Euro deutlich höher.
Jugendkriminalität: etwas angestiegen
Die Jugendkriminalität ist mit einem Anteil von 24 Prozent (Vorjahr: 21 Prozent) etwas angestiegen, liegt aber noch deutlich unter den Zahlen früherer Jahre (rund 30 Prozent): Von den 574 ermittelten Tatverdächtigen waren 138 jünger als 21 Jahre. 442 der Täter waren männlich, 132 weiblich. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen betrug mit 119 ermittelten Tätern 20,7 Prozent, eine um vier Prozent höhere Quote als 2014, doch niedriger als diejenige in ganz Bayern (30 Prozent).
Olaf Konstantin Krueger