Portraitaufnahmen von Flüchtlingen
Mit den Fotos will der Fotograf Max Ochsenkühn den Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung nach Isen kommen, ein Gesicht geben. Foto. Ochsenkühn

Portraitaufnahmen von Flüchtlingen

Ab Mitte Februar werden in der Schalterhalle der Raiffeisen-Volksbank Isen-Sempt Portraitaufnahmen von Flüchtlingen ausgestellt. Fotografiert hat sie der Isener Max Ochsenkühn, der durch seine Fotos Verständnis und Interesse wecken, das Kennenlernen fördern und Fremdenfeindlichkeit abbauen möchte.

Deswegen hat der Fotograf der Ausstellung den Titel „Fremd ist nur der Fremde“ gegeben. Mit den Fotos will er den Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung nach Isen kommen, ein Gesicht geben. Karl Valentins Spruch „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ stand nicht nur Pate für den Titel der Ausstellung.

Fremd, so ist sich der pensionierte Leiter der Marketing-Abteilung einer Versicherung sicher, kann einem nur etwas sein, was man nicht kennt. Sobald wir die Menschen, die zwar mitten unter uns leben, die aber meist nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen werden, bewusst sehen und etwas über ihre Beweggründe und ihre Lebensumstände erfahren, sind sie keine bedrohlichen Fremden mehr.

Vor Monaten hat Ochsenkühn deshalb begonnen, im Studio Fotos von Flüchtlingen zu machen, die alle in Isen leben oder gelebt haben. Fotografieren ist für ihn mehr als nur ein Hobby. Schöne Bilder, wie die, die er vor allem auf Reisen macht, standen ihm bei den Porträts der geflüchteten Menschen jedoch nicht vor Augen. Und doch sind Ochsenkühn ästhetische Aufnahmen gelungen, ruhige Bilder, die Stolz, Zuversicht und Freude ausdrücken.

Parallel zu den Porträts werden die Antworten der Flüchtlinge auf 19 Fragen ausgestellt. Diese reichen von „Wie schmeckt Deutschland“ bis zu den Zukunftsplänen und Wünschen der geflüchteten Menschen. Ergänzt werden die Porträts durch den Blick der Asylbewerber und anerkannten Flüchtlinge auf ihr Asylland: Ochsenkühn hatte sie gebeten, ihr Bild von Deutschland mit der Handykamera einzufangen. Der Fotograf, der bei der Vorbereitung der Ausstellung von Ehrenamtlichen der Isener Flüchtlingshilfe unterstützt wurde, will über die Empathie, die seine Bilder beim Betrachter auslösen sollen, erreichen, dass ein Dialog zwischen geflüchteten Menschen und einheimischer Bevölkerung einsetzt.

Gleichzeitig wünscht er sich, dass sich mehr Menschen für Flüchtlinge engagieren, etwa indem Firmeninhaber Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Ochsenkühn versteht seine Bilder aber auch als Dank an alle, die sich bereits jetzt, sei es als Privater, Firma, Verein oder Arzt, für Flüchtlinge einsetzen.

Die Ausstellung kann von Montag, 15. Februar, bis Mittwoch, 24. Februar, zu den Öffnungszeiten der Raiffeisen-Volksbank Isen, Bischof-Josef-Straße 1, besucht werden.

nb

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