Bayern- & Deutschlandnews zum 9. Juli 2014.
Was für ein Fußballfest im Halbfinale!
Also, da wurden sogar eingefleischte Nicht-Fußballfans zu Ole-Ole-Sängern. Beim 7:1 gegen Brasilien waren mit einmal alle geeinte Patrioten und auch die ärgsten Skeptiker grölten mit – Brasilien konnte einem fast leid tun. Unglaublich, wie oft die deutschen Kicker den Ball im gegnerischen Tor versenkten – wohl dem, der das Spiel aufgenommen hat daheim, beim zweiten Mal anschauen glaubt man`s vielleicht eher…
Ein Passant mischt sich ein und rettet einen Buben
Ein Dreijähriger lief bei einem Familienfest in Stuttgart davon. Ein Passant sah, wie ein junger Mann ein Kleinkind auf dem Arm über den Schlossplatz lief und mit dem sich wehrenden Buben in der Toilette eines Restaurants verschwand. Der Passant folgte den Beiden, fragte den jungen Mann,, ob das sein Kind sei und alarmierte die Polizei, als der junge Mann mit dem Buben flüchtete. Die Beamten nahmen den Verdächtigen kurz darauf fest. Nun sitzt der 20-Jährige wegen mutmaßlichem Kinds-Mißbrauch in U-Haft.
Mit Alkohol gegen das Alleinsein ankämpfen
Immer mehr Senioren in Bayern haben Alkoholprobleme. In München ist jeder dritte Mann und fast jede fünfte Frau über 60 Jahren gefährdet. Das ergab eine Studie des Robert-Koch-Instituts. Besonders einsame Senioren greifen demnach öfter zur Flasche, öfter als ihnen gut tut. Ein neues Therapie-Angebot soll helfen. Infos zum „Elderly“-Projekt gibt es unter 0 89/55 16 90 bei der Caritas.
Schon über 50 000 Anträge für die Rente mit 63
Das verspricht ein echter Renner zu werden. Seit 1. Juli können Beschäftigte, die mehr als 45 Jahre gearbeitet haben, abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente gehen. Schon über 50 000 baldige Rentner haben Anträge auf das frühzeitige Ruhegeld gestellt. In den vollen Genuss der Rente kommen Versicherte, die zwischen Juni 1951 und Dezember 1952 geboren sind.
Hochwasserhilfe noch lange nicht voll ausgezahlt
Der Schock war groß, als im Sommer 2013 das Hochwasser in Bayern ganze Häuser und Existenzen vernichtete. Doch die bereitgestellten finanziellen Hilfen wurden wenig beansprucht. Erst 300 Millionen der 1,3 Milliarden Hilfe wurden ausbezahlt. Die Frist läuft bis Mitte 2015. Unternehmen, Kommunen, Vereine und Privatleute können bis dahin Hilfe für Sanierung und Wiederaufbau beantragen.
Droht ein Maut-Aufstand der Österreicher?
Alexander Dobrindt (CSU) muss für seine Maut-Pläne viel Kritik einstecken. Wir Deutschen zahlen zwar in vielen Ländern teils schon seit Jahrzehnten die leidigen Maut-Gebühren, aber jetzt, da Deutschland auch eine PKW-Maut verlangen will, "manndeln" sich einige auf – allen voran die Österreicher, für deren Pickerl wir im Jahr immerhin 82,70 Euro hinlegen müssen. Ist das gerecht?
Mutmaßlicher Spion des BND kommt aus Bayern
Aus dem Raum München soll der mutmaßliche US-Spion beim BND kommen, er sei dort auch festgenommen worden. Zu den mutmaßlichen Vorwürfen will sein Karlsruher Anwalt derzeit keine Details nennen. Zur Dimension des Falles könne er noch nichts sagen. Vergangene Woche war ein BND-Mitarbeiter festgenommen worden, der innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienste verkauft haben soll.
Gustl Mollath: Streit um Gutachter
Der Fall des sieben Jahre gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebrachten Nürnbergers sorgte für einen Justiz-Skandal in Bayern. Seit Montag kämpft Gustl Mollath im Wiederaufnahmeverfahren in Regensburg um Reputation. Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung. Im ersten Verfahren hatte das Landgericht Nürnberg-Fürth 2006 festgestellt, dass Mollath seine inzwischen von ihm geschiedene Frau 2001 körperlich misshandelt und Autoreifen zerstochen hatte. Weil die Gutachter den Nürnberger jedoch wegen seiner angeblichen Wahnvorstellungen als gemeingefährlich einstuften, sprach das Gericht Mollath wegen Schuldunfähigkeit frei und wies ihn stattdessen in die Psychiatrie ein. Erst im vergangenen August kam der 57-Jährige frei.
„Super Nanny”-Folge verletzte die Menschenwürde
Jahrelang stand das RTL-Format „Die Super Nanny“ in der Kritik der Jugendschützer. Die Kinder würden degradiert und zur Schau gestellt, ohne sich wehren zu können. In einer Folge wurde sogar wiederholt gezeigt, wie eine Frau ihre Kinder schlägt und bedroht. Dies verstoße gegen die Menschenwürde, urteilte nun das Verwaltungsgericht Hannover. Bereits 2010 belegte die Kommission für Jugendmedienschutz eine ähnliche Szene mit einem Bußgeld von 30.000 Euro. 2011 wurde das RTL-Format endgültig eingestellt.
Gabi Eistermeier