Ein 15-Jähriger aus Somalia hat sich bei der Rosenheimer Bundespolizei gewaltsam gegen das Scannen seiner Fingerabdrücke gewehrt.
Der Jugendliche war so aufgebracht, dass er sogar auf die Beamten eintrat. Er war kurz zuvor mit 19 anderen afrikanischen Migranten in einem Fernverkehrszug kontrolliert worden. Insgesamt hat die Bundespolizeiinspektion am Mittwoch, 20. April, 110 Personen ohne Papiere festgestellt.
Der junge Somalier war in den Abendstunden im EuroCity aus Italien in Gewahrsam genommen worden. Keiner seiner Begleiter aus Eritrea, Nigeria oder Somalia war mit ihm verwandt oder näher bekannt. Der unbegleitete Minderjährige erklärte, dass seine Verwandten in der Heimat 6.000 Dollar zusammengelegt hätten, damit er seine Schleuser etappenweise bezahlen konnte. Über Sudan, Ägypten und das Mittelmeer sei er nach Europa gekommen. Eigentlich wollte er nach Finnland, weil er gehört habe, dass dort Freunde von ihm leben würden. Ein Unbekannter habe ihm angeblich geraten, in Deutschland keine Fingerabdrücke abzugeben.
Als die Bundespolizisten in der Rosenheimer Dienststelle die erkennungsdienstlichen Maßnahmen durchführen wollten, sperrte sich der Jugendliche zunächst. Alles gute Zureden half offenbar nichts. Schließlich schlug er um sich, beschädigte den Fingerabdruck-Scanner und trat auf die Beamten ein. Es dauerte einige Zeit, bis er sich wieder beruhigt hatte. Nach nochmaliger Erläuterung war er dann doch bereit, seine Fingerabdrücke abzugeben. Anschließend konnte er der Obhut des Kreisjugendamtes anvertraut werden.